Gesellschaft
Wölfe im Nationalpark - Gut für die Natur?
Mehrere Wolfsrudel haben sich in den vergangenen zehn Jahren in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava auf tschechischer Seite angesiedelt. Forschende wollen wissen, welchen Einfluss die Wölfe auf die Natur haben und verfolgen darum ihre Spuren.
- Produktionsland und -jahr:
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- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 09.01.2026
2015 wurde im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald ein Wolf fotografiert. Zunächst war die Vermutung, das Tier würde nur durchziehen. Doch der Wolf wird im Böhmerwald sesshaft. Kurze Zeit später taucht eine Wölfin auf.
Mittlerweile leben im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tschechien wieder mehrere Wolfsfamilien. "Unkraut" begleitet Menschen, die die Spuren dieser Wölfe aufsuchen und auswerten: bayerische und tschechische Wissenschaftler, die in einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Frage nachgehen: Haben die Wölfe einen Einfluss auf den Wald und seine Bewohner?
Ein Spürhund soll die Fährte eines Wolfs aufnehmen. Die Forschenden fangen jedes Jahr ein Tier und statten es mit einem Sender aus. So lässt sich nachvollziehen, wo die Wölfe unterwegs sind und was sie erbeuten. Zweieinhalb Jahre, nachdem das Projekt gestartet ist, gibt es erste Ergebnisse: Die Wölfe im Bayerischen Wald fressen vor allem Rotwild. Das hatte bis zur Rückkehr der Beutegreifer keinen natürlichen Feind und musste im Nationalpark, in dem der Mensch möglichst nicht eingreifen sollte, bejagt werden. Überraschend ist außerdem: Manches Rudel hat sich auf Biber als Beute spezialisiert.
In den großen Schutzgebieten der beiden Nationalparks diesseits und jenseits der Grenze zeigt sich: Wölfe spielen eine wichtige Rolle in der Natur. In Deutschlands ältestem Nationalpark ist ihre Rückkehr ein Gewinn. So kann dort wieder mehr Natur Natur sein. In Wäldern abseits von Landwirtschaft und Weidetierhaltung können sie konfliktfrei leben.