Gesellschaft

Ursina Lardi – Sein statt Schein

Um dem Geheimnis der Bühnenpräsenz von Ursina Lardi auf die Spur zu kommen, begleitete Sören Senn die Schauspielerin bei Proben und weltweiten Auftritten sowie einer Recherchereise in den Irak.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 20.01.2026

Der Dokumentarfilm wirft einen intimen Blick hinter die Kulissen und zeigt mit welcher Akribie sich Ursina Lardi Rollen erarbeitet. Mit ihrem bedingungslosen Eintauchen in die Figuren begeistert sie das Publikum in Berlin, Schanghai oder Venedig.

Was macht eine moderne Bühnenschauspielerin aus? Welche Geheimnisse stecken hinter ihrer schöpferischen Darstellungskraft? Wo liegen die Ressourcen und der Kompass für ihr Handeln? Mit diesen Fragen begleiten wir die Schauspielerin Ursina Lardi ein Jahr lang bei ihren unterschiedlichen Arbeits- und Probenprozessen.

Bereits 1997 in der legendären «Salomé»-Inszenierung von Einar Schleef galt die Jungschauspielerin als Entdeckung des Abends. Und seit ihrem Auftritt als Fürstin in Michael Hanekes «Weißem Band» vor 15 Jahren eilt sie von Filmset zu Filmset. Die Absolventin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin wurde mit zahlreichen Theater- und Filmpreisen beehrt und hat ein intensives, oft spannungsreiches Verhältnis zu zeitgenössischen Regie-Persönlichkeiten.

In ihrem Stammhaus, der Berliner Schaubühne, erarbeitet sie gemeinsam mit dem Starregisseur Milo Rau ein Ein-Frauenstück, wofür die beiden mehrmals nach Mossul, Bagdad und Erbil reisen und sich mit Kriegsfotografen und Gewaltopfern treffen. In Shanghai setzt sie sich in einem riesigen Theatersaal den kulturellen Barrieren eines fremdsprachigen Publikums aus. Und für «Verrückt nach Trost» taucht sie gemeinsam mit ihren Kollegen Devid Striesow, Sebastian Blomberg und André Jung in das ernsthaft-heitere Bühnenspektakel des eigenwilligen Theatermachers Thorsten Lensing ein. Für den Spielfilm «Age of Magic» steht Ursina Lardi in den heimatlichen Bündner Bergen vor der Kamera; und als das Lardi-Rau-Stück «Die Seherin» in Venedig seine internationale Premiere feiert, erhält Ursina zugleich den silbernen Löwen der Biennale Teatro verliehen, an der sie mit einer politischen Dankesrede überrascht.

Im Film lernen wir den künstlerischen Gestaltungshorizont des Schauspielberufes exemplarisch kennen. Durch ihre intensive Beziehung zum Publikum stellt Ursina Lardi eindrücklich unter Beweis, wie das analoge Theater im digitalen Rauschen der Gegenwart eine neue Strahlkraft erlangt. Dabei macht sie innere Zustände sichtbar, in denen wir uns selbst wiedererkennen. Gerade durch ihre Unmittelbarkeit und konzentrierte Einfachheit verkörpert und verdichtet sie jene Spannungen, die unser modernes Leben prägen. Dazu sagt die Schauspielerin in kritischer Selbstreflexion, dass sie auf der Bühne gerade Emotionen immer wieder als eigentliches Erkenntnisinstrument erlebe. Sie lasse sich auch selbst immer wieder überraschen, denn: «Wir erleben mehr, als wir begreifen.»

Ein Film von Sören Senn.

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