Gesellschaft
Schnee von gestern
Während große Wintersportorte wie Schladming immer weiterwachsen und mit immer luxuriöseren Annehmlichkeiten punkten, kämpfen die Skigebiete in kleineren Gemeinden ums Überleben.
- Produktionsland und -jahr:
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- Datum:
- Sendetermin
- 07.01.2026
- 20:15 - 21:10 Uhr
Hauptursache für das Aus ist der Mangel an Naturschnee und die damit verbundenen hohen Kosten für künstliche Beschneiungsanlagen. Julia Kovarik hat sich im letzten Frühjahr angeschaut, wie hart der Konkurrenzkampf heimischer Skigebiete mittlerweile geworden ist.
Quelle: ORF
Schladming, eines der größten und bekanntesten Skigebiete Österreichs, ist das Paradebeispiel für den Trend zu immer mehr Komfort. Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Seilbahnen: "Unsere Sessellifte sind gepolstert und beheizt. Man sitzt bei uns eigentlich wie im eigenen Wohnzimmer."
Auch in Schladming war der natürliche Schnee diesen Winter Mangelware. Das sei kein Problem: "Wir brauchen keinen Naturschnee, wir haben Kunstschnee", erklärt der steirische Pistenchef, "wichtig für uns ist vor allem, dass es in Wien und Graz ein paar Zentimeter schneit, damit die Menschen wissen, dass Winter ist."
Quelle: ORF
Während das Skifahren in Schladming boomt, müssen kleinere Skigebiete hart kämpfen. In Wald am Schoberpass zum Beispiel. Hier betrieb Susi Leitner seit 1972 einen Lift, den ihr Vater 1960 gebaut hatte. "Ab der Jahrtausendwende wurde es immer schwieriger", erinnert sie sich.
"Aber bis zuletzt dachte ich, jemand würde den Lift noch kaufen." Doch vor drei Jahren musste der Betrieb Insolvenz anmelden, und trotz zahlreicher Versuche, die Liftanlagen zu retten, wurde die Anlage schließlich vor wenigen Wochen versteigert - für nur 11.000 Euro an einen Unternehmer aus der Slowakei.
Quelle: ORF
Ganz anders ist die Situation am Kasberg im oberösterreichischen Almtal. Hier hat sich die gesamte Region zusammengeschlossen, um ihre Lifte zu retten. Die Liftgesellschaft war 2023 in die Insolvenz geschlittert. Durch eine Sammelaktion kamen jedoch 600.000 Euro zusammen und der laufende Betrieb konnte vorerst gesichert werden.
Friedrich Drack, der örtliche Malermeister und nun ehrenamtliche Geschäftsführer des Skigebiets, ist überzeugt: "Die großen Skigebiete brauchen uns kleine Skigebiete. Wo sollen denn sonst die Kinder Skifahren lernen? Dann ist bald Schluss mit der Skifahrer-Nation Österreich."