Gesellschaft

Klimasünder Industrie - Schaffen Stahl, Zement und Co. die Wende?

Noch ist er gewaltig, der Ausstoß von Klimagasen bei Stahl, Zement und Co. Und dennoch soll auch die Schwerindustrie möglichst in Rekordzeit grün werden. Wie kann das gelingen?

Produktionsland und -jahr:
Deutschland
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 04.10.2027

Ein Film von Marilena Schulte

Fast die Hälfte der weltweiten Treibhausgas-Emissionen stammt aus der Industrie, den größten Anteil daran hat die Schwerindustrie. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen diese Branchen so schnell wie möglich CO2-neutral werden - eine Herkulesaufgabe.

Klimaschutz ist Mohammad Safi wichtig. Er fährt mit dem Fahrrad, hat eine Solar-Anlage und heizt mit einer Wärmepumpe. Der Ingenieur will seinen persönlichen CO2-Ausstoß so gering wie möglich halten - möglichst unter dem deutschen Pro-Kopf-Durchschnitt von elf Tonnen im Jahr. Eine dabei noch geringe Menge im Vergleich zu Safis Arbeitgeber, dem Stahlriesen ArcelorMittal.

Grüner Stahl

Die deutsche Stahlindustrie stößt jedes Jahr mehr als 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus. Zusammen mit Eisen und Zement gehört sie zu den größten Klimasündern. "Ohne eine konsequente Neuausrichtung dieser Branchen sind die Klimaziele unerreichbar, da können sich Privatverbraucher mühen, so sehr sie wollen", sagt Katja Schumacher vom Öko-Institut.

Immerhin: ArcelorMittal will besser werden. Der Hersteller testet eine neue Produktionsweise, die ohne Hochöfen auskommt. So können zwei Drittel der Emissionen eingespart werden. Um sie noch weiter zu senken, muss die Anlage künftig von Erdgas auf grünen Wasserstoff umgestellt werden.

Energiefresser Aluminium

Und auch das Aluminiumwerk von EGA in Dubai arbeitet an der Wende. Es braucht allein so viel Strom wie ganz London. Künftig soll der nicht mehr aus einem Gaskraftwerk kommen, sondern aus dem größten Solar-Park der Welt, der gerade in der Wüste entsteht.

Bei Zement ist es komplizierter. Denn nicht nur bei der Produktion, auch beim Brennen wird CO2 freigesetzt. Die TU Dresden arbeitet an einer Lösung: Statt Stahl nimmt sie Carbon-Fasern als Bewehrung. Dadurch kann viel Beton eingespart werden. Ein erstes Haus wird gerade gebaut.

Aber schaffen die ganz großen Klimasünder so die Kehrtwende? makro zeigt Herausforderungen und Hoffnungsschimmer auf dem Weg zu einer grünen Schwerindustrie.

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