Gesellschaft
37°: Job mit Ausblick
Die Einsatzorte von Industriekletterern und Dachdeckern sind vielseitig und schwer zugänglich: Brücken, Kirchtürme, Strommasten, Windräder, Hochhäuser oder eben Dächer.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2022
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 02.08.2025
- Ton
- UT
- AD
Die Industriekletterer am Kölner Dom hangeln sich an brüchigem Kalkstein, entlang, die Leitungsbauer in Schleswig-Holstein erstellen mit großer Anstrengung die Grundlagen der Energiewende und sind ständig Risiken ausgesetzt. Ebenso die Dachdecker.
2020 erlitten 850 von ihnen schwere Unfälle, so die Berufsgenossenschaft Bau. Acht davon waren tödlich. Doch die Freude am Handwerk, das sie in großer Höhe ausführen, und die herrliche Aussicht, die sie jeden Tag genießen, entschädigt meist für die großen Herausforderungen, vor denen sie stehen.
Raffaela und Maik sind Industriekletterer in Berlin. Einer ungewöhnlichen Herausforderung müssen sie sich an der Heilig-Kreuz-Passionskirche in Kreuzberg stellen. In einer Höhe von 50 Metern sollen sie Pflanzen, die sich selbst ausgesät haben, entfernen, denn auf Dauer zerstören diese Pflanzen das Mauerwerk. Leider befinden sich die kleinen Bäume oft an unzugänglichen Stellen. Raffaela und Maik seilen sich von der Spitze der Kuppel ab. Sie müssen ihr gesamtes Können aufbringen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.
Die Dachdecker-Familie Grimm aus Emmerling bei München baut seit sechs Generationen Dächer, flache, steile, hohe. Sie wissen, was sie machen, dennoch hat jeder von ihnen schon erlebt, dass das Leben schnell vorbei sein kann. Der jüngste Dachdecker in der Familie, Andreas Grimm, ist einmal von einem Dach abgerutscht. Mit Glück konnte er sich retten und kam mit dem Schock davon.
Pilot Torben Koopmann muss seinen Hubschrauber im ruhigen Schwebeflug halten, weil ein Monteur, der auf einer Halterung außerhalb des Helikopters sitzt, am Erdungskabel einer Überlandleitung arbeitet. Die Rotorblätter dürfen auf keinen Fall ein Seil berühren. Das hätte fatale Folgen.
Der Aufstieg zur Turmspitze am Kölner Dom löst bei Wolfgang Schmitz, der seit vielen Jahren seinen "Berg", den Dom, erklettert, immer noch besondere Gefühle aus. Es ist die Weite, die Größe, die Entrücktheit. Wer ganz oben in 157 Metern Höhe auf der Spitze steht, kann sich dem einfach nicht entziehen.
"37°" begleitet Menschen, die sich den ganzen Tag in großen Höhen befinden. Alle Filmaufnahmen und Interviews wurden in der Höhe durchgeführt. Keine einzige Einstellung wurde auf dem Boden gedreht. Eine Reportage über Menschen, die einen Job mit Ausblick haben.