Gesellschaft

37°: Die letzten guten Tage

Sie sind immer erreichbar, lindern Schmerzen, Ängste, Atemnot: Die Palliativärzt*innen stehen ihren sterbenskranken Patient*innen zur Seite - bis zum Schluss. Keine leichte Aufgabe.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2021
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 30.05.2025
Ton
UT
AD

Unheilbar Kranken Hoffnung zu machen, bringt nichts, wenn es keine Heilung gibt. Aber Lebensqualität zurückgeben, das können Palliativärzt*innen und bringen damit wieder etwas Zuversicht und Freude in das Leben ihrer Patient*innen. Ein herausfordernder Beruf.

"Für mich kann man nichts mehr tun": Diesen Satz hört die Haus- und Palliativärztin Sabine Drengenberg (61) oft. Dann erklärt sie, dass sie noch sehr viel tun könne, um das Leben zu erleichtern - auch wenn eine Heilung nicht möglich ist. Sabine Drengenberg hat ihre Praxis in Hanerau-Hademarschen, Schleswig-Holstein, und fährt vier Mal in der Woche in die verschiedenen Dörfer und Orte zu Hausbesuchen. Und sie kommt, wann immer es die Situation erfordert.

Zusätzlich zu ihren Besuchen übernehmen Palliativ-Pflegeteams einen Teil der Versorgung. Die Kosten dieser "spezialisierten ambulanten Palliativversorgung" (kurz: SAPV) werden seit 2007 von den Krankenkassen übernommen. Theoretisch hat jeder Mensch ein Recht darauf, aber es fehlt auf dem Land an Palliativärzt*innen. Deshalb fährt Sabine Drengenberg oft weite Strecken und kümmert sich um so viele Kranke, dass sie kaum noch Zeit für andere Dinge hat. Sie lebt für ihren Beruf und dafür, ihren Patient*innen in deren Zuhause bis zum Tod ein menschenwürdiges und möglichst gutes Leben zu ermöglichen.

Doch nicht immer können unheilbar Kranke zu Hause versorgt werden. Manchmal erfordert ihr Gesundheitszustand oder die häusliche Situation einen kürzeren oder längeren Aufenthalt im Krankenhaus. Dafür haben einige Kliniken Palliativstationen eingerichtet. Dr. Philipp von Trott (40) ist Oberarzt für interdisziplinäre Onkologie und Palliativmedizin am Berliner Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe. Hier versucht man, den schwerstkranken Patient*innen Lebensqualität und Lebensfreude zu ermöglichen, ihnen neben der klassischen medizinischen Versorgung auch Hilfe bei persönlichen, sozialen, spirituellen Fragen zu geben.

Dafür arbeitet Philipp von Trott mit einem interdisziplinären Team zusammen, zu dem auch eine Psychologin gehören sowie Ehrenamtliche, die zum Beispiel frische Blumen in die Krankenzimmer stellen. Der Arzt sieht sich häufig mit dem Vorurteil konfrontiert, dass man auf einer Palliativstation bald sterben müsse. Seine Antwort darauf: "Im Gegenteil. Palliativversorgte Menschen leben häufig sogar länger." Länger, als wenn sie keine palliative Pflege bekämen.

Einige Patient*innen können nach dem Stationsaufenthalt noch einmal nach Hause entlassen werden, bei anderen helfen er und sein Team bei der Überweisung in ein Hospiz und einige sterben auch im Krankenhaus. Dann haben die Angehörigen in Havelhöhe die Möglichkeit, sie über mehrere Tage in einem Aufbahrungsraum zu besuchen und in Ruhe Abschied zu nehmen.

"37°" begleitet die Ärztin und den Arzt bei ihrer Arbeit. Wie viel Kraft braucht es für diesen Job? Was fühlen sie, wenn Patienten sterben, mit denen sie besonders eng verbunden waren?

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