Kultur

"Kulturzeit" vom 11.11.2025: Florian Illies über Thomas Mann im Exil

Die Themen der Sendung: Florian Illies über die Manns, Vorwürfe gegen SOS-Kinderdorf - Gespräch mit Jürgen Klatzer, Skanal bei der BBC, Nachruf auf Micha Brumlik, Österreichischer Buchpreis, Booker Prize.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 11.11.2027

Die Themen der Sendung:

Florian Illies' Roman "Wenn die Sonne untergeht. Familie Mann in Sanary"

Nach einer abenteuerlichen Flucht vor den Nationalsozialisten sind Thomas und Katia Mann mit ihren sechs Kindern im Sommer 1933 im Hafenort Sanary am französischen Mittelmeer gestrandet und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Florian Illies erzählt in seinem neuen Roman "Wenn die Sonne untergeht" von der Familie Mann im Ausnahmezustand.

Neue Vorwürfe gegen SOS-Kinderdorf - Gespräch mit Jürgen Klatzer

Nach neuen Missbrauchsvorwürfen gegen einen ehemaligen Präsidenten von SOS-Kinderdorf in Österreich hat der Vorsitzende des Dachverbands der weltweiten SOS-Kinderdorf-Föderation eine "Nulltoleranz"-Politik angekündigt. "Jede Person, ob in der Vergangenheit oder Gegenwart, die Kinder in Gefahr bringt, verdient Verurteilung und Scham", teilte Domenico Parisi in Wien mit. Der österreichische Arm der globalen Hilfsbewegung SOS-Kinderdorf ist seit Wochen mit einer Reihe von Missbrauchsvorwürfen konfrontiert. Zunächst wurde der verstorbene Gründer Hermann Gmeiner belastet, inzwischen auch eine weitere bereits verstorbene frühere Führungsfigur. Die Organisation versprach nach den jüngsten Medienberichten über die neuen Vorwürfe volle Kooperation mit den Ermittlungsbehörden.

Ein Gericht hatte vor wenigen Tagen einen ehemaligen Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf in Österreich wegen des Missbrauchs von zwei Jugendlichen 2021 und 2022 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Aufgedeckt haben die Missbrauchsfälle rund um die SOS-Kinderdörfer die Investigativ-Journalisten Jürgen Klatzer und Matthias Winterer vom "Falter". Wir sprechen mit Jürgen Klatzer.

Nachruf auf Micha Brumlik

Der Publizist und Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik ist tot. Er sei am 10. November nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben, heißt es in einem in der "Jüdischen Allgemeinen" veröffentlichten Nachruf des Historikers Julius H. Schoeps. Brumlik wurde 1947 im schweizerischen Davos geboren. Er war von 2000 bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts und von 2000 bis 2013 Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und seit 2013 Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/Brandenburg. Brumlik war Sohn jüdischer Eltern, die während der NS-Zeit verfolgt wurden. In vielen öffentlichen Debatten hatte er sich zu Wort gemeldet. Er engagierte sich bei den Grünen und war Stadtverordneter in Frankfurt am Main. Er gehört zu den Unterzeichnern der im März 2021 veröffentlichten "Jerusalemer Erklärung", in der mehr als 200 internationale Holocaustforscherinnen und -forscher eine neue Definition von Antisemitismus fordern. Brumlik war Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille.

Skandal bei der BBC

US-Präsident Donald Trump hat der weltbekannten Rundfunkanstalt BBC wegen der Bearbeitung einer Rede vom 6. Januar 2021 mit einer Milliardenklage gedroht. Das berichten die BBC und mehrere US-Medien unter Berufung auf einen Brief der Anwälte des US-Präsidenten. Die Rundfunkanstalt teilte bereits am Nachmittag mit, sie habe ein Schreiben erhalten, in dem Trump rechtliche Schritte angedroht habe. Die BBC teilte mit, das Schreiben zu prüfen, eine Antwort folge zu gegebener Zeit. Zuvor hatte BBC-Senderchef Tim Davie am 9. November seinen Rücktritt bekanntgegeben. Hintergrund war unter anderem die Bearbeitung einer Rede des US-Präsidenten für die Sendung "Panorama". Auch die für die BBC-Nachrichten verantwortliche Deborah Turness gibt ihren Posten ab. 

In dem Brief wird den Berichten zufolge gefordert, dass die BBC die vor der US-Wahl im November 2024 gezeigte Dokumentation und alle "falschen, verleumderischen" Aussagen über Trump bis zum 14. November zurücknimmt. Zudem wird eine Entschuldigung und Entschädigung Trumps gefordert. Komme die BBC den Forderungen nicht nach, drohe eine Klage in Höhe von "mindestens" einer Milliarde US-Dollar (umgerechnet mehr als 860 Millionen Euro), heißt es weiter. 

Österreichischer Buchpreis an Dimitré Dinev

22 Jahre hat sich Dimitré Dinev seit seinem letzten Roman ("Engelszungen", 2003) Zeit gelassen für sein drei Familien, vier Generationen und ein Jahrhundert - vom Vorabend des Ersten Weltkriegs bis heute - umspannendes Epos "Zeit der Mutigen". Jetzt hat er dafür den mit 20.000 Euro dotierten Österreichischen Buchpreis für das beste heimische Buch des Jahres erhalten. Der Debütpreis ging an Miriam Unterthiner für das Theaterstück "Blutbrot".

Schriftsteller David Szalay gewinnt Booker Prize

Der Schriftsteller David Szalay hat mit seinem Roman "Flesh" den renommierten Booker Prize gewonnen. Der 51-Jährige kanadisch-ungarisch-britische Autor, der in Wien lebt, setzte sich am 10. November gegen fünf andere Finalisten durch, darunter der Brite Andrew Miller und die Inderin Kiran Desai, die als Favoriten gehandelt worden waren. Der Preis ist mit 50.000 Pfund dotiert und bringt neben Prestige und Bekanntheit üblicherweise auch einen enormen Schub in Bezug auf die Verkaufszahlen. Für den Booker Prize liest Stormzy eine Passage aus dem Roman.

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