Film

Der schwarze Tanner

Im Zweiten Weltkrieg sollen die Schweizer aus eigenen Ressourcen überleben. Darum verordnet Bundesbern, dass auch an ungewohnten Orten Nahrungsmittel angebaut werden.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 12.07.2024

Dem Bergbauern Kaspar Tanner scheint dies unsinnig. Er macht nicht mit, geht für seine Überzeugung sogar ins Gefängnis. - Xavier Koller schrieb und drehte seinen Spielfilm "Der schwarze Tanner" 1985 nach der gleichnamigen Erzählung von Meinrad Inglin.

1941: Im zweiten Jahr des Zweiten Weltkriegs tritt der bundesrätliche "Plan Wahlen" in Kraft. Mit einer landesweit verordneten "Anbauschlacht" soll er die Nahrungsmittelversorgung in der Schweiz sichern. Selbst Bergwiesen werden dafür in Ackerland umgewandelt.

Das kann Kaspar Tanner, Bauer im Dorf Oberschwand, nicht nachvollziehen. Die Verordnung aus Bern scheint im widersinnig, den Bodenverhältnissen in keiner Weise angepasst. Während sich die übrigen Dorfbewohner vom staatlichen Ackerbauleiter Steiner nach und nach für die neue Reglementierung gewinnen lassen, bleibt er eigensinnig bei seiner Überzeugung. Strafen werden ihm angedroht, er wird gebüßt. Eine behördlich verordnete Heuenteignung trifft seinen Hof schwer.

Doch Tanner, im Dorf nun isoliert, bleibt stur. Statt die kriegsbedingte Planwirtschaft zu akzeptieren, wirtschaftet er wieder autark, ganz im Sinne seiner Vorfahren. Dabei macht er sich auch noch des Schwarzhandels schuldig, kommt ins Gefängnis und gerät an den Rand des Todes.

Mit der landesweiten Anbauschlacht hat sich Bundesrat Friedrich Traugott Wahlen 1941 in die Schweizer Geschichte eingeschrieben. Sein Plan ermöglichte in jenen Jahren eine ausreichende eigenständige Versorgung des Landes mit Grundnahrungsmitteln. Der Innerschweizer Autor Meinrad Inglin erfand dazu den "Schwarzen Tanner", einen Bauern aus dem Berggebiet, der den Sinn der Sache nicht begreift und sich darum vehement dagegen sperrt. Die Erzählung wiederum diente Xavier Koller als Vorlage zu seinem gleichnamigen Film.

Der renommierte Schweizer Regisseur, der 1990 für "Die Reise der Hoffnung" den Oscar erhielt und seither in Hollywood arbeitet, schuf mit dem ebenso bodenständigen wie geschichtsträchtigen Tanner eine Figur, die Echo fand. In über 2400 Vorstellungen brachte "Der Schwarzen Tanner" 1986 nahezu 150.000 Zuschauer in die Kinos. Er wurde mit dem "Großen Preis" des Filmfestivals von Karlsbad ausgezeichnet und war als Schweizer Beitrag sogar für den Oscar vorgeschlagen.

Darsteller

  • Kaspar Tanner - Otto Mächtlinger
  • Agnes Tanner - Renate Steiger
  • Anna Tanner - Liliana Heimberg
  • Lehni Tanner - Susanne Betschart
  • Steiner - Dietmar Schönherr
  • Res Schuler - Giovanni Früh
  • Pfarrer Mettler - Wolf Kaiser
  • u.a. -

Stab

  • Regie - Xavier Koller

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