Standbild: Sommerfrische in Kärnten: Der Millstätter See

Dokumentation

Sommerfrische in Kärnten: Der Millstätter See

Der Millstätter See liegt inmitten von Bergen und ist mit 141 Metern der tiefste und wahrscheinlich geheimnisvollste See Kärntens. Einst ein Ort klösterlicher Frömmigkeit, avancierte der See um 1900 zur Urlaubsdestination für Adel und Bürgertum.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
02.06.2023
14:40 - 15:25 Uhr

Imposante Herrschaftsvillen an den Ufern des Millstätter Sees erinnern noch heute an die Zeit der Sommerfrische. Der Film von Barbara Frank entführt die Zuseherinnen und Zuseher in ein Reich, das hoch oben in den Nockbergen beginnt und auf einer fast tausendjährigen und abwechslungsreichen Kulturgeschichte beruht.

Ein Pärchen paddelt in einem Kanu auf einem See herum.
Der See zieht seit über 100 Jahren Erholungssuchende an
Quelle: ORF/Millstätter See Tourismus GmbH/Franz Gerdl

Um 1900 zog es Prominente hierher, wie den späteren Nobelpreisträger für Physik, Erwin Schrödinger, oder das Klimt-Modell Sonja Knips. Es war die Zeit der sogenannten "Sommerfrische", als der See zum ersten Mal in seiner Geschichte touristisch entdeckt wurde.

Der Wiener Adel und das Bildungsbürgertum kauften den Bauern die damals billigen Seegründe ab: Vor allem in Millstatt waren es imposante Herrschaftsvillen. Das erste Hotel, die im venezianischen Stil erbaute "Seevilla", öffnete ihre Pforten im Jahr 1884.

Religiöses Zentrum Kärntens in Millstatt

Der Legende nach wurde Millstatt, der größte Ort direkt am See, vom slawischen Karantanen-Herzog Domitian gegründet. "Dieser Domitian hatten einen abenteuerlustigen Sohn, der im See bei einem Sturm umkam. Domitian ließ aus Wut und Trauer 1.000 Statuen, "Mille Statue", aus einem Tempel entfernen und im See versenken. Man vermutet heute noch in den Tiefen des Millstätter Sees diese Schätze", weiß Monika Peitler, die künstlerische Leiterin im "Sagamundo - Haus des Erzählens" zu berichten. In diesem Museum werden die Sagen und Geschichten der Region bewahrt und weitererzählt.

Ein Pärchen ist auf einem Berggipfel unter einem Tor aus Granatsteinen
Das Granattor, ein Durchgang am Grat der Millstätter Alpe, hoch über dem See gelegen!
Quelle: ORF/Millstätter See Tourismus GmbH/Franz Gerdl

Zu den kulturellen und historischen Anziehungspunkten zählt das Stift Millstatt. Hier haben 400 Jahre lang die Benediktiner geherrscht, später zogen Georgsritter und zuletzt Jesuiten in die altehrwürdigen Gemäuer ein. Baulich haben alle Orden ihre Spuren hier hinterlassen, wie man von Franz Nikolasch, dem Begründer des Stiftmuseums erfährt:
"Aus der Benediktinerzeit stammt die Kirche in ihrer Grundstruktur und der Teil um den Kreuzgang herum - das ist alles um 1130 -1140 gebaut worden und bis heute in dieser Form erhalten. Aus der Zeit der Georgsritter stammt der große Hof mit der sogenannten 500-jährigen Linde, diese Arkadengänge, und aus der Zeit der Jesuiten ist dann die Inneneinrichtung der Kirche im Barock geschaffen worden. Millstatt war wirklich das kulturelle und religiöse Zentrum für ganz Oberkärnten."

Die Lage zwischen dem Biosphärenpark Nockberge, den Hohen Tauern, dem Goldeck und dem Mirnock macht die Region Millstätter See einzigartig, es herrscht ein mildes, fast mediterranes Klima.

Der Film von Barbara Frank widmet sich einem See, der oft im Schatten des bekannteren Nachbarn, des Wörthersees, steht und dessen touristisches Geschick heute von professionellen Erlebnis-Dramaturginnen und Dramaturgen gemanagt wird. Längst ist es nicht mehr nur ein Ort für Sommerfrische-Suchende, sondern auch für Camperinnen und Camper, und auch ein Hotspot für Kunst und Kultur in Kärnten.

Dokumentation von Barbara Frank

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