Dokumentation
Das Raabtal - Aus der Reihe "Österreichs schönste Täler"
Von der alpinen Frische der Sommeralm über die sanften Hügel des Steirischen Vulkanlands bis hin zu den weiten Ebenen des Burgenlands erstreckt sich das 147 Kilometer lange Raabtal.
- Produktionsland und -jahr:
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- Datum:
- Sendetermin
- 14.07.2025
- 20:15 - 21:00 Uhr
Der Fluss durchfließt eine Region, die reich an Kultur und Natur ist. Früher diente sie den Menschen zum Baden, Fischen und Waschen - aber auch zur Entsorgung. Heute steht sie für erfolgreiche Renaturierung, verbesserten Hochwasserschutz und nachhaltige Freizeitgestaltung.
Quelle: ORF/Ranfilm
Im Herzen des Wechsellandes, zwischen Vorau und Wenigzell, auf der Sommeralm in der nördlichen Oststeiermark, entspringt ein Fluss mit besonderer Magie: die Raab. Ihre Quelle liegt auf 1.150 Metern Seehöhe am Fuße des 1.548 Meter hohen Osser, verborgen unter einer schützenden Steinwand. Schon nach wenigen Metern wird aus dem zarten Rinnsal ein lebendiger Bach, der sich bald zu einem kraftvollen Fluss entwickelt. Auf 147 Kilometern durchquert die Raab eine faszinierende Landschaft - von der alpinen Frische der Sommeralm über die sanften Hügel des Steirischen Vulkanlands bis hin zu den weiten Ebenen des Burgenlands.
Dabei überwindet sie einen Höhenunterschied von 1.313 Metern und prägt ein Tal voller Vielfalt und Geschichte. Historisch bedeutsame Orte reihen sich entlang ihres Laufs: das ehemalige Silberbergwerk Arzberg, das imposante Wasserschloss Hainfeld bei Feldbach, die mächtige Riegersburg, das Schloss Kornberg oder die traditionsreiche, mehr als 300 Jahre alte Berghofer-Mühle. Auch Naturjuwele wie die wildromantische Raabklamm - mit mehr als 10 Kilometern die längste Klamm Österreichs - oder die renaturierten Seitenarme südlich von Fehring machen die Raab zu einem Erlebnisfluss.
Nahe Weiz bieten die eindrucksvollen Tropfsteinhöhlen "Katerloch" und "Grasslhöhle" geologische Entdeckungen. Einige Kilometer südöstlich liegt Feldbach. Die Stadt entstand an einem Kreuzungspunkt alter Handelswege - eine römische Straße führte entlang der Raab nach Pannonien. Im weiteren Verlauf fließt die Raab durch das erweiterte Tal bei Gleisdorf, der "Solarstadt", wo die Laßnitz und Rabnitz einmünden. Die Region ist geprägt von der besonderen Landschaft des Vulkanlands.
Quelle: ORF/Ranfilm
Eine besondere Attraktion gibt es in Edelsbach bei Feldbach zu bestaunen: die Weltmaschine von Franz Gsellmann. Von 1958 bis 1981 baute der oststeirische Bauer ein einzigartiges Kunstwerk aus mehr als 2.000 Einzelteilen - ein fantastisches Monument.
Wenige Kilometer weiter, nördlich von Fehring, liegt die Berghofer-Mühle. Im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und seit 1845 in Familienbesitz, nutzt sie die Wasserkraft der Raab zur Mehlgewinnung, Stromerzeugung und Kernölpressung. Besucher erleben hier traditionelle Handwerkskunst in einem modernen Kontext.
Weiter flussabwärts streift die Raab die Orte St. Martin und Jennersdorf. Der grenzüberschreitende Naturpark Raab erstreckt sich hier über drei Länder - Österreich, Ungarn und Slowenien - und bildet ein einzigartiges Ökosystem mit einer prächtigen Auenlandschaft. Nach Neumarkt an der Raab erreicht sie den Nationalpark Őrség, bevor sie bei Mogersdorf die österreichisch-ungarische Grenze überquert und in Győr in Ungarn in die Donau mündet.
Ein Film von Alfred Ninaus.