Ein Flusslauf mit Wiese und Bäumen im Morgennebel bei Sonnenaufgang

Dokumentation

Das Lafnitztal - aus der Reihe "Österreichs schönste Täler"

Schön, mythisch, geheimnisvoll - wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Labonca, "die Weißglänzende", wird ehrfürchtig jener Fluss auf altslawisch genannt: die Lafnitz.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Sendetermin
14.07.2025
21:00 - 21:45 Uhr

Von den rauen Höhen des Steirischen Jogllandes bis zu den Auen im Süden des Burgenlandes fließt die Lafnitz durch Landschaften, die zugleich lebendig und zeitlos wirken. Wer diesem Fluss folgt, entdeckt ein verborgenes Stück Mitteleuropa - still und voller Geheimnisse.

Die Quelle der Lafnitz entspringt im Herzen der Steiermark, im Joglland, hoch oben zwischen dem Masenberg und dem Wechselmassiv. Hier sammelt die junge Lafnitz in Vornholz und Lafnitzegg Quellbäche aus allen Himmelsrichtungen, wird rasch zum kraftvollen Gebirgsbach und durchzieht das Sicharter Hochmoor. Danach gräbt sie sich durch einen Schlucht-artigen Einschnitt in den Wechselschiefer und verlässt in einem markanten Bogen das Gebirge in Richtung Waldbach und Mönichwald.

Zwischen Waldbach und Rohrbach ist die Lafnitz durch Rückhaltebecken gezähmt, doch ihre Natur bleibt spürbar. Sie hat sich über Jahrtausende ein tiefes, schmales Tal geschaffen - ein Zeugnis ihrer urwüchsigen Kraft.

Nach dem Austritt aus dem Gebirge ändert der Fluss sein Wesen: verspielte Mäander, ruhige Flussarme und naturnahe Auenlandschaften begleiten die Lafnitz auf ihrem Weg durch die Ebene. Der Abschnitt von Neustift an der Lafnitz bis Rudersdorf, ist auf rund 40 Kilometern als Natur- und Wildfluss besonders geschützt - und zugleich die Grenze zwischen der Steiermark und dem Burgenland.

Doch die Lafnitz ist weit mehr als ein Natur-Juwel. Sie war über Jahrhunderte hinweg Grenzfluss - zwischen dem Herzogtum Steiermark und dem Königreich Ungarn, zwischen dem Heiligen Römischen Reich und der östlichen Welt. Diese Grenzlage prägte nicht nur ihre politische Bedeutung, sondern auch das kulturelle und soziale Leben in der Region.

Die Entdeckungsreise durch das Lafnitztal beginnt im idyllischen Miesenbach. Entlang des jungen Bachlaufs geht es über Feldwege, Wiesen, durch lichte Wälder und urtümliche Auwälder. Der Weg führt durch verwunschene Taleinschnitte im Joglland bis zur Gemeinde Rohrbach an der Lafnitz - dort überquert die imposante Zeilbrücke den Fluss.

Ein besonderes Sommerhighlight bietet der St. Ilgener Kirtag in der Lafnitzer Haide - der größte Wiesenkirtag der Steiermark zieht jährlich zahlreiche Besucher an. Weiter geht es nach Unterlungitz, wo die Maierhofermühle Ruhe und Kulturgenuss bietet - ein traditionsreiches Gasthaus in vierter Generation, einst Mühle und Sägewerk, heute Ausflugsziel und Veranstaltungsort für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen.

Südlich davon thront das einstige Wasserschloss Burgau - direkt am Fluss gelegen und mit einer nachgebauten Tschartake versehen, einem historischen Wachturm, der einst Schutz vor Türken und Kuruzen bot. Wer auf der steirischen Seite der Lafnitz bleibt, kann die Erlebnisse wunderbar ausklingen lassen - etwa in der Therme Blumau, gestaltet vom weltberühmten Künstler Friedensreich Hundertwasser. In Fürstenfeld begegnet man der Geschichte auf Schritt und Tritt - von der bestens erhaltenen Altstadtmauer bis hin zu den einst hier blühenden Tabakfeldern, die von der Nähe zur Lafnitz profitierten. Nach 110 Kilometern erreicht die Lafnitz nahe Heiligenkreuz die ungarische Grenze und mündet bei St. Gotthard schließlich in die Raab.

Ein Film von Alfred Ninaus.

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