Dokumentation
Schweizer Naturpark Biosfera Val Müstair
Unberührte Wildnis findet man auch noch in der Schweiz. Und zwar in den 20 einzigartigen Naturparks. Drei ModeratorInnen aus verschiedenen Sprachregionen der Schweiz nehmen diese unter die Lupe. Sie erkunden, fragen nach und staunen.
- Produktionsland und -jahr:
- Datum:
- Sendetermin
- 15.10.2024
- 11:05 - 11:50 Uhr
Sie lernen die Menschen kennen, die in den Pärken leben und entdecken die natürlichen, historischen und kulturellen Besonderheiten dieser einzigartigen Regionen.
Der Naturpark Biosfera Val Müstair bildet zusammen mit dem schweizerischen Nationalpark und Teilen des Gemeindegebiets von Scuol das UNESCO-Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair. Es ist geprägt von bedeutenden Kulturdenkmälern, darunter das Kloster St. Johann mit dem grössten und besterhaltenen Freskenzyklus aus dem frühen Mittelalter. Die Natur bietet hier einzigartige Landschaften, vom Fluss Rom, der als einer der letzten noch intakten Alpenflüsse durch das Tal mäandriert, bis zu den artenreichen Wiesen unter- und oberhalb der Baumgrenze.
Olivia Röllin widmet sich dem alten Handwerk des Trockenmauerbaus und trifft dafür Dario Fallet. Der Handwerker und Musiker ist mit der Region sehr verbunden und weiss alles über die ökologische, historische und kulturelle Bedeutung der Trockenmauern. Unten im Tal dienten sie hauptsächlich der Terrassierung der Hänge und der Abgrenzung der Weiden. Weiter oben, auf dem Umbrailpass, dienten sie auch dem Strassenbau, errichtet von Soldaten während des Ersten Weltkriegs.
Alain Orange besucht Maya Repele in der Tessanda-Manufaktur, in welcher Weberinnen auf teilweise über hundert Jahre alten Webstühlen von Hand wertvolle Stoffe mit aufwändigen Mustern herstellen. Die Arbeit am Webstuhl erfordert ständige Konzentration und ist körperlich anstrengend. Für die Herstellung der Stoffe aus lokalen Produkten findet derzeit ein Projekt zur Wiedereinführung des Flachsanbaus im Tal statt, was auch dem Erhalt dieser traditionellen Kulturpflanzen dient.
Christian Bernasconi setzt sich noch weiter mit der Berglandwirtschaft auseinander und trifft sich dazu mit dem Parkdirektor David Spinnler Hauschild. Der Regionale Naturpark Biosfera Val Müstair unterstützt zahlreiche Landwirtschafts-Projekte, darunter auch ein Herdenschutzprojekt beim Lai da Rims. Durch eine ständige Behirtung mit Schutzhunden wollen die Bauern Konflikte mit Bären und einem sich neu bildenden Wolfsrudel verhindern. Die Schafe sind neben der Fleischproduktion auch nützliche Verbündete bei der Pflege artenreicher Trockenrasen, denn ohne die Beweidung würden diese wertvollen Lebensräume schon bald von Bäumen und Büschen überwachsen.
Ein Film von Elia Regazzi.