Dokumentation
Altadel und Newcomer - aus der Reihe "Habsburgs Ringstraßenbarone"
Die Ringstraße war der Platz der Neureichen – alter Adel und altes Geld drehten sich meistens weg von dieser grellen Kulisse.
- Produktionsland und -jahr:
-
- Datum:
- Sendetermin
- 10.01.2026
- 12:15 - 13:00 Uhr
Und doch gab es sie, die gesetzten Aristokraten, die sich hier niederließen: vom Habsburger Erzherzog Ludwig Viktor über die Württembergs bis zu den Coburgs, letztere kamen freilich noch, als die Stadtmauer stand.
Quelle: Neulandfilm
Und es war die Stunde der heimischen Geschäftsleute: Heinrich Drasche belieferte die Ringstraße exklusiv mit Ziegeln und wurde der Ziegelbaron dieser Ära. Im Verein mit ihm wurde der Architekt Theophil Hansen groß und schrieb sich mit seinen Bauten am Ring in die Ewigkeit ein.
Auch Franz Freiherr von Wertheim (Bild oben, Spielszene) war ein typischer "Ringstraßenbaron", der aus bescheidenen Verhältnissen kam, es aber dank seiner Tüchtigkeit zum vielfachen Millionär brachte.
Der Kremser Emporkömmling hatte sein Vermögen mit feuerfesten Eisenkassen gemacht. Mit spektakulären PR-Aktionen, die heutige Maßstäbe weit übertreffen, war er zum Marktführer aufgestiegen. Wertheim galt zeitgenössischen Berichten zufolge als äußerst eitel.
Er sammelte Orden wie ein Anderer Briefmarken und trug diese nicht nur zu noblen Anlässen sondern auch im Alltag. Dadurch wurde er mitunter zur Zielscheibe des Spotts, was ihm unter anderem den Namen "Der Stock im Eisen" beibrachte. Wertheims Erfahrung als Großindustrieller wollte sich auch der Kaiser zu Nutze machen. Und so begleitete Franz von Wertheim den Monarchen 1869 zur Eröffnung des Suezkanals als persönlicher Berater. Seine Produkte wurden in den europäischen Herrscherhäusern als die sichersten angepriesen und auch die Habsburger wollten von dem Ansehen des findigen Industriellen profitieren.
In der vierten und letzten Folge dieser Serie taucht Friedrich von Thun in dieses Milieu ein.