Dokumentation

Herr Morgenstern und seine Synagoge

Fast die gesamte jüdische Bevölkerung St. Pöltens ist der Shoah zum Opfer gefallen. Die Synagoge: dem Abriss nahe. Doch ein Mann kämpft gegen das Vergessen: Hans Morgenstern. Seine Lebensgeschichte gibt tiefe Einblicke in den Umgang mit dem jüdischen Erbe, den Überlebenden und der St. Pöltner Geschichte. (Hans Morgenstern: 11.12.1937 - 24.11.2023)

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 15.06.2024

Hans Morgenstern wird 1937 in St. Pölten geboren. Gleich nach dem "Anschluss" verlassen seine Eltern mit ihm Österreich Richtung Palästina. Familienmitglieder und Freunde, die in St. Pölten zurückbleiben, werden ermordet. 1947 kehren Hans Morgensterns Eltern gemeinsam mit ihrem Sohn nach Österreich zurück. Das St. Pölten, das sie kannten, ist ausgelöscht: Die mit so viel Engagement erbaute und 1913 eröffnete Synagoge fast zerstört.

Hans Morgenstern, bekleidet mit einem braunen Karo-Sakko, liest in einem Buch, umgeben von persönlichen Gegenständen und Kunst.
Hans Morgenstern
Quelle: ORF / Kreativlösung / Gerhard Mader

Es ist ein schonungslos offenes Interview, in dem Hans Morgenstern von seiner Geschichte erzählt, die tiefe Einblicke auch in die jüdische Geschichte St. Pöltens gibt. Seine Eltern fanden "eigene Wege", mit der Vergangenheit umzugehen: Am Küchentisch der Mutter trafen sich Überlebende und ließen die Geschichte der jüdischen Bevölkerung St. Pöltens vor dem Krieg lebendig werden.

Sein Vater Egon Morgenstern, schon vor 1938 ein angesehener Rechtsanwalt, beschäftigte sich nach der Rückkehr mit vielen Restitutionen, um zumindest rechtmäßigen Besitz wieder herzustellen.

Hans Morgenstern sitzt vor der neoklassizistischen Synagoge von St. Pölten unter einem bewölkten Himmel, umgeben von Grünanlagen.
Hans Morgenstern vor der renovierten St. Pöltner Synagoge
Quelle: ORF / Kreativlösung / Gerhard Mader

Hans Morgenstern beginnt zu sammeln und zu schreiben. Er sammelt die Bilder der jüdischen Bewohner/innen der Stadt und schreibt ein Lexikon berühmter jüdischer Persönlichkeiten aus aller Welt. Ihre Geschichten haben ihre Verbindung auch zur St. Pöltner Synagoge, über viele Jahrzehnte ein "Taubenschlag" kurz vor dem Abriss.

Um die Synagoge vor dem Verfall zu bewahren, schreibt Morgenstern einen Brief, der als Initialzündung für den Erhalt und die Renovierung der Synagoge gesehen werden kann. Wie Experten und Expertinnen erzählen, ist die St. Pöltner Synagoge nicht nur für die jüdische Bevölkerung von Bedeutung, ist sie doch ein Juwel des Jugendstils, das viel über die Geschichte zu offenbaren vermag. Zerstört wurde sie während der Novemberpogrome 1938, bei denen auch ein großer Teil der wertvollen Innenausstattungstücke verschwand bzw. vernichtet wurde.

Ein Film von Anita Lackenberger.

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