Kultur

"Kulturzeit" vom 04.11.2025: Diskussion um Haftbefehl-Doku

Die Themen der Sendung: Haftbefehl-Doku, Film "Hysteria", das "Grand Egytian Museum" eröffnet bei Kairo, Sängerin Imany im Interview.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 06.02.2026

Die Themen der Sendung:

Haftbefehl- Doku - Stoff für den Schulunterricht? - Gespräch mit Antonia Baum

Die Musik und das Leben des Offenbacher Rappers Haftbefehl sollten nach Ansicht des Stadtschüler*innenrates im Unterricht thematisiert werden. "Haftbefehl ist kein Randphänomen – er ist Teil der kulturellen DNA unserer Stadt und unserer Generation", sagte Luca Albert Dobrita, Stadtschulsprecher von Offenbach bei Frankfurt/Main. Seine Sprache, sein Werdegang und seine Themen erzählten von der Realität, die viele junge Menschen täglich in der Stadt leben. Der Rat forderte die "bewusste Auseinandersetzung mit seinem Werk und seinem Lebensweg im Unterricht – insbesondere in den Fächern Musik, Politik & Wirtschaft sowie Deutsch". Sogar konkrete Vorschläge machten die Schülerinnen und Schüler auf der Webseite des Stadtschüler*innenrats. Bildung dürfe nicht ignorieren, wie Jugendliche wirklich sprechen, fühlen und denken. Und das täten sie nun mal nicht wie Goethe vor gut 200 Jahren. Die Forderung der Schüler kommt auch vor dem Hintergrund einer neuen Netflix-Dokumentation über Aykut Anhan, der sich als Rapper Haftbefehl nennt. Die Doku spannt einen Bogen vom Offenbacher Hochhausviertel Mainpark, in dem Anhan aufwächst, über seinen kometenhaften Aufstieg als Musiker bis hin zu psychischen Problemen und Drogenkonsum, die fast tödlich waren. Vom Kultusministerium kam allerdings schon eine klare Absage. Wir sprechen mit der Journalistin Antonia Baum über den Hype um die Doku und die Vermarktungsstrategien der Musik- und Filmindustrie.

Film "Hysteria" kommt ins Kino

Schwarz-Weiß-Bilder von Überwachungskameras zeigen eine Wohnung, in der Flammen züngeln und bedrohlich um sich greifen…. Bald stellt sich das als Aufnahme für einen Film im Film heraus, dessen Thema der rassistische Anschlag in Solingen 1993 ist. Gebrannt hat heute nur eine Kulisse. Nun soll Praktikantin Elif (Devrim Lingnau, Anfang des Jahres als deutscher "Shooting Star" geehrt) das gedrehte Material in die Wohnung von Produzentin Lilith (Nicolette Krebitz) und Regisseur Yigit (Serkan Kaya) bringen. Doch es deuten sich erste Störungen an: In der Kulisse wurde versehentlich ein echter Koran mitverbrannt, zur Verstimmung einiger muslimischer Mitwirkender. Und dann stellt Elif an der Wohnungstür ihrer Chefs fest, dass sie deren Schlüssel verloren hat. Von da an nehmen die Dinge eine fatale Wendung nach der anderen. "Hysteria" wird zum Thriller, der äußerst dicht, kunstvoll und mit sarkastischer Konsequenz immer tiefer ins Dickicht aus Projektionen und Paranoia führt.

Das "Grand Egyptian Museum" bei Kairo eröffnet

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist am 1. November nach Verzögerungen das Große Ägyptische Museum offiziell eröffnet worden. Von kolossalen Pharaonen-Statuen bis hin zu Alltagsgegenständen aus dem alten Ägypten will das Museum eine Reise durch 7000 Jahre Geschichte bieten. Zu den spektakulärsten Ausstellungsstücken zählen die Schätze von König Tutanchamun, insbesondere seine goldene Maske. Zur feierlichen Eröffnung des Museums reiste auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an. Ab dem 4. November öffnet das Museum seine Türen auch für reguläre Besucher. Ägypten will mit dem Neubau in der Nähe der berühmten Pyramiden von Gizeh den Tourismus im Land ankurbeln. Mehr als zwei Jahrzehnte wurde das "Grand Egyptian Museum" (GEM) geplant. Wirtschaftliche und politische Krisen sowie die Corona-Pandemie verzögerten den Bau.

Imany im Interview über ihr neues Album

Die französische Sängerin Imany meldet sich zurück mit einem kraftvollen musikalischen Statement: Ihr neues Album "Women Deserve Rage" ist mehr als nur Musik. Es ist ein Manifest der Selbstermächtigung und ein Aufruf zur politischen Wachheit. Mit ihrer unverwechselbar tiefen Stimme und poetischen Direktheit thematisiert Imany Wut als heilende Kraft und als legitime Reaktion auf gesellschaftliche Ungerechtigkeiten. Imanys künstlerisches Engagement ist eng mit ihrer politischen Haltung verknüpft. In einem Frankreich, das sich derzeit in einer tiefen Regierungskrise befindet, setzt sie ein Zeichen für soziale Gerechtigkeit und weibliche Selbstbestimmung. Die politische Instabilität – ausgelöst durch den Rücktritt und die Wiederernennung von Premierminister Sébastien Lecornu – hat zu massiven Protesten geführt. Die Bevölkerung fordert mehr soziale Verantwortung und eine gerechtere Steuerpolitik, insbesondere gegenüber Superreichen. Imanys Album erscheint inmitten dieser gesellschaftlichen Spannungen und trifft damit einen Nerv. Ihre Botschaft: Emotionen wie Wut sind nicht destruktiv, sondern notwendig, um Wandel zu bewirken – besonders in einem Land, das sich neu sortieren muss. Wir haben mit ihr über Identität, Gerechtigkeit und die Kraft der Stimme in politisch bewegten Zeiten gesprochen.

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