Historisches Bild eines Bergknappen mit einer Lauftruhe

Dokumentation

Der Silberberg

Im Spätmittelalter brach in Schwaz der Silberrausch aus. Unweit des Tiroler Dorfes wurde das damals größte Silbervorkommen der Welt entdeckt.

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Der Fund des damals größten Silbervorkommens der Welt ließ nicht nur innerhalb weniger Jahrzehnte Schwaz zu einer reichen Metropole werden. Der einfallsreiche Erzherzog Sigmund erfand auch ein völlig neuartiges Währungssystem auf Basis von Silbermünzen, das die Wirtschaft Europas für die folgenden Jahrhunderte entscheidend beeinflusste. Diese opulente Spieldokumentation erweckt die Welt der Bergleute und mittelalterlichen Metallurgen zum Leben und zeichnet das faszinierende Bild einer Epoche, in der im Tiroler Inntal das erste moderne Finanzzentrum der Welt entstand.

Zwei Maenner testen Wasser an einem Fluss auf der Suche nach Edelmetallen
Wassertest zur Silbersuche
Quelle: ORF/mrc-film/Mario Hopfgartner

Im Spätmittelalter erfasste ein Silberrausch das Inntal. Abertausende zogen nach Schwaz, angelockt von den größten Silbervorkommen der damaligen Welt. So wurde das kleine Dorf innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer reichen Metropole.

Der Silbersegen veranlasste Erzherzog Sigmund, seine Münzprägestätte von Meran nach Hall in Tirol zu verlegen und ein völlig neuartiges Silbermünzen-Währungssystem einzuführen, das die Wirtschaft Europas für die folgenden Jahrhunderte entscheidend beeinflusste. Die packende "Universum"-Spieldokumentation "Der Silberberg" von Manfred Corrine zeichnet das faszinierende Bild einer Epoche, in der im Tiroler Inntal das erste moderne Finanzzentrum der Welt entstand.

historisches Bild von Wasserbuben, die eine Eimerkette in einem Bergwerk bilden
Wasserbuben bilden eine Eimerkette
Quelle: ORF/mrc-film/Mario Hopfgartner

Dabei steht die Lebenswelt der Bergleute im Mittelpunkt, die am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit viele technische, kulturelle und gesellschaftliche Umbrüche erlebten. Um diese historisch einmalige Entwicklung zu inszenieren, wurden in Tirol mehr als einhundert Darsteller eingesetzt. Viele von ihnen kamen von regionalen Theatergruppen, aber auch zahlreiche Laien wirkten mit. Eine Herausforderung für das Team rund um Regisseur Manfred Corrine, der zuvor schon auch die "Universum"-Erfolgsproduktionen "Die Insel", "Es lebe der Zentralfriedhof" und "Der Prater - Eine wilde Geschichte" gestaltet hatte. Corrine: "Ohne die großartige Unterstützung der Bevölkerung wäre der Film kaum realisierbar gewesen. Jeder von ihnen war mit vollem Einsatz dabei. Auch wenn manche Drehtage sehr anstrengend waren."

Historisches Bild eines Mannes, der Erz aus einem Bergwerk schiebt
Huntstosser schiebt Erz aus dem Bergwerk
Quelle: ORF/mrc-film/Mario Hopfgartner

Die Schauspieler mussten der Epoche entsprechend eingekleidet werden. Von Kopf bis Fuß. Vor allem das richtige Schuhwerk zu finden, war keine leichte Aufgabe. Doch beim Durchstöbern unzähliger Kostümfundi war schließlich für jeden das Richtige dabei. Für die Dreharbeiten wurden zahlreiche Gassen und Plätze in Schwaz und Hall mit einigem Aufwand ins Mittelalter zurückversetzt. Verkehrsschilder und moderne Beleuchtungskörper mussten abmontiert werden, Asphalt und Pflastersteine wurden mit Erdreich überdeckt und moderne Türen versteckte man hinter alten Holzbrettern. Die Vorbereitungen dauerten für manche Szenen oft Tage, bis zwischen unzähligen Holzfässern, Körben, Säcken und Leiterwagen die Bergknappen, Marketenderinnen und reichen Bürger die Geschichte lebendig werden lassen konnten.

historisches Bild von Frauen, die Gestein zu Pulver verbearbeiten
Frauen in der Scheidstube
Quelle: ORF/mrc-film/Mario Hopfgartner

Gedreht wurde auch im Stollenlabyrinth des Silberberges. Manfred Corrine: "Erst wenn man sich selbst durch die engen Stollen quetscht und mühsam das Kameraequipment von einem Drehort zum anderen schleppt, kann man die Arbeitsbedingungen der Knappen erahnen. Am besten konnten das die Darsteller der Knappen nachvollziehen, die stundenlang auf die Felswände einhämmern mussten."

In Tarrenz, im Tiroler Oberland, fand das Team die idealen Voraussetzungen für die Dreharbeiten der erzverarbeitenden Produktionsschritte. Manfred Corrine: "In der Knappenwelt treiben Wasserräder Schmiedehämmer und Pochwerke an. Genauso wie vor 500 Jahren. Für uns die ideale Kulisse."

historische Schmiede
Schmiede
Quelle: ORF/mrc-film/Mario Hopfgartner

Besonders spannend waren die Dreharbeiten mit einem Tuxer Stier. Er sollte seine Hörner in den Boden rammen. Direkt vor einer Magd. Genauso wie in der Sage vom ersten Silberfund berichtet wird. Und nach einigen Stunden Dreh war es dann so weit: "Er kniete sich hin, stieß seine Hörner in den Boden und erhob sich dann mit einem mächtigen Brüller. Das war ein beeindruckendes Naturschauspiel", erinnert sich der Regisseur. Manfred Corrine: "Die Silberära in Tirol hat die Welt verändert. Und heute erinnert sich kaum noch jemand daran. Wir wollen den Zusehern diese Geschichte hautnah erzählen, mit spannenden Bildern die Arbeitswelt der Bergknappen zeigen und das soziale Gefüge des Mittelalters vorstellen."

Eine Dokumentation von Manfred Corrine

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