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Die Eroberung der Weltmeere
Wem gehören die Weltmeere? Küstenstaaten kämpfen um Gebietsansprüche, denn der Meeresboden verspricht Rohstoffe. Über die Vergabe der Ozeangebiete soll die Wissenschaft entscheiden.
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Lange hatten die Ozeane keine Besitzer. Ein Zusatzartikel im UN-Seerechtsabkommen änderte dies 1994. Seitdem versuchen die Küstenstaaten, ein möglichst großes Meeresgebiet ihr Eigen zu nennen.
Geologischer Festlandsockel
Die Reichweite des Anspruchs hängt vom geologischen Festlandsockel ab. Je größer der geologische Festlandsockel eines Staates, desto größer ist auch das dazugehörige Meeresgebiet.
Das Problem: Der Festlandsockel ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestimmen ihn durch geologische Messungen. In der Festlandsockelkommission der Vereinten Nationen bewerten 20 Geologen die von den Staaten eingereichten wissenschaftlichen Daten unter höchster Geheimhaltung.
Machtverhältnisse im Ozean
Allein mit ihren Entscheidungen verändern sich die Machtverhältnisse im Ozean – denn eine Kontrollinstanz gibt es nicht. Bereits 57 Prozent des Meeresbodens wurden so von den Küstenstaaten in Besitz genommen. Weltweit sind die Ozeane zu einem umkämpften Territorium geworden.
Und der Erfindungsreichtum der Staaten kennt bei diesem Spiel keine Grenzen. Niemand kann abschätzen, welche ökologischen Folgen es haben wird, wenn die Staaten in ihre jeweiligen Tiefseegebiete vorrücken, um Rohstoffe aus dem Meeresboden zu gewinnen.
Film von Max Mönch und Alexander Lahl