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Wege aus dem Verkehrsinfarkt
Freie Fahrt für freie Bürger? Auf unseren Autobahnen gilt das schon lange nicht mehr: Unfälle, kilometerlange Staus, Dauerbaustellen. Auch die Innenstädte sind verstopft und zugeparkt.
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Ein paar Daten und Fakten
Klarer Fall: die Straße ist das Rückgrat der deutschen Mobilität: 75 Prozent, Dreiviertel aller Personen- und Güter-Transporte laufen mit PKW und LKW!
In Deutschland hat sich deshalb ein besonders dichtes Autobahnnetz entwickelt. Nirgendwo sonst auf der Welt ist der Weg zur nächsten Autobahn kürzer als bei uns. Und die Maschen des Netzes werden ständig dichter.
Mehr als 13.000 Kilometer Autobahn
Heute gibt es 13.000 Kilometer Autobahn. Bis 2030 sollen knapp 900 dazukommen. Außerdem werden die bestehenden Strecken weiter ausgebaut. Dennoch gerät unser Autobahnnetz allmählich an seineBelastungsgrenze. Immer mehr und immer längere Staus sprechen eine deutliche Sprache: 2017 waren es in Deutschland 4.000 Staukilometer - Pro Tag! Tendenz zunehmend.
Mehr Bauen, mehr Baustellen
Denn unser Bestand an Fahrzeugen wächst schneller als das Autobahnnetz. Immer mehr Neuwagen drängen auf die Straßen. Müssten die Autobahnen also einfach noch schneller ausgebaut werden? Also mehr Spuren und mehr Routen, damit es nicht zu eng wird? Die Antwort ist relativ einfach: Mehr Bauen bedeutet mehr Baustellen.
Im Herbst 2018 gab es mehr als 430 Großbaustellen auf unseren Autobahnen. Sie sind laut ADAC neben dem zu hohen Verkehrsaufkommen der wichtigste Grund für die Staus. Die eigentliche Frage ist also, ob das Bauen von immer mehr und immer breiteren Autobahnen langfristig das Fahren wirklich flüssiger macht? Oder vielleicht doch eher die Ursache für noch mehr Stau ist?
Keine Verkehrswende ohne Energiewende
Wenn wir über Wege aus dem Verkehrschaos auf Autobahnen oder Städten nachdenken, wirdschnell klar: Debattieren, Lamentieren und Zerreden bringt nichts - ohne den politischen Willenund entsprechende gesetzliche Regelungen wird es schwer. Investitionen in das Auto- und Eisenbahnnetz sind notwendig, Ausbau und Modernisierung des Öffentlichen Nahverkehrsdringend erforderlich.
Und wer mehr umweltfreundliche Autos auf den Straßen sehen möchte,muss neben leistungsfähigen, bezahlbaren Batterien auch für eine Ladestelleninfrastruktursowie umweltfreundlichen Strom sorgen. Eine Verkehrswende ohne Energiewende ist kaumvorstellbar.