Wissen
Bildungshumanismus und Digitalisierung - Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
Die große Herausforderung der Bildung in Zeiten der Digitalisierung besteht darin, den aktuellen Trend zur Datenökonomie in eine Entwicklung zur Wissensgesellschaft zu transformieren.
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- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 13.12.2021
Die Grundidee des Humanismus ist, dass Menschen Autoren ihres Lebens sind und dass sie imstande sind, verantwortlich zu handeln. - Ein Vortrag des Philosophen Julian Nida-Rümelin.
Eine humane Bildungspraxis soll die Bedingungen für die Realisierung dieses Menschenbildes schaffen. Sie nimmt den ganzen Menschen in den Blick und soll eine Kohärenz emotiver und kognitiver, ästhetischer und ethischer Erfahrungen und Einstellungen entwickeln.
Wissen aber verlangt Urteilskraft. Erst die Bewertung und Einordnung und Interpretation von Daten kann Wissen konstituieren. Bislang leben wir infolge der Digitalisierung nicht in einer Wissensgesellschaft, sondern allenfalls in einer Datengesellschaft. Der digitale Humanismus fordert, die neuen Technologien zum Wohl der Menschen einzusetzen, sich nicht in transhumanistischen Utopien zu verlieren, keine Roboter als Menschenersatz einzusetzen, sondern die menschlichen Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.
Professor Dr. Julian Nida-Rümelin lehrt Philosophie und politische Theorie an der Universität München. Er war Kulturstaatsminister im ersten Kabinett von Gerhard Schröder. Seit 2018 ist er Direktor des Bayerischen Forschungsinstituts für digitale Transformation und leitet den Bereich Kultur am Zentrum Digitalisierung Bayern.