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Wie Fake News Erinnerungen manipulieren
Fake News sind nicht einfach nur falsch, schlimmer noch: Sie werden zu falschen Erinnerungen.
Kurz vor dem Volksentscheid über die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Irland im Jahr 2018 haben Forscher aus Irland und den USA Befragungen durchgeführt. Dabei präsentierten sie den Testpersonen Falschmeldungen mit Lügen über Abtreibungsbefürworter und - gegner. Fast die Hälfte der Befragten gab an, schon vorher von mindestens einer der gefälschten Nachrichten gehört zu haben und sich an Details zu erinnern. Etliche beharrten auch nach der Auflösung über die Fake News darauf, dass die Geschichten wahr seien. Sie glaubten weiterhin, sich genau zu erinnern.
Das Neue an dieser Untersuchung: Die Forscher untersuchten die Entstehung von falschen Erinnerungen aufgrund von Fake News im Zusammenhang mit einer real stattfindenden Volksbefragung.
Das lässt Rückschlüsse darauf zu, so die Wissenschaftler, dass dieser Mechanismus auch zum Beispiel bei Ereignissen wie den nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA greifen könnte. Wähler könnten sich an vollkommen erfundene Stories erinnern. Das könnte die Wahlentscheidung beeinflussen.
Personen mit höheren kognitiven Fähigkeiten liefen weniger Gefahr, die Informationen durch Falschmeldungen als selbst Erinnertes abzuspeichern. Die Untersuchung zeige, wie leicht es sei, falsche Erinnerungen zu schaffen, auch wenn man die Testpersonen zuvor warne, dass es sich möglicherweise um Fake News handele, sagt Autorin Gillian Murphy von der der Universität College Cork.