Dokumentation

Rose - Königin der Blumen

Rosen sprechen weltweit eine eindeutige Sprache. Sie haben die Menschheit schon vor Jahrtausenden berührt und verführt. Ihre Zuchtformen und ihre Namen sind ein Spiegel der Zeitgeschichte.

Produktionsland und -jahr:
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 12.06.2024

Eine der berühmtesten Sorten hat die Rose auch zu einem Friedenssymbol erhoben: Die Gloria Dei alias Peace Rose. Sie wurde die erfolgreichste Gartenrose aller Zeiten. Der Film stellt die biologischen Besonderheiten der Rose vor, erläutert, warum gerade die Rose zu einer solchen Fülle an Sorten fähig ist und zeigt, wie die Zusammensetzung des Rosendufts auf Tiere und Menschen wirkt, warum manche weiße Gartenrosenblüte bei Regen rote Tupfen bekommt und warum die Rote Spinne Bikini-Rosen liebt.

Drei gelbe Rosenblüten in einem jeweils anderen Stadium der Blüte
Die wohl berühmteste Rose der Welt, die Gloria Dei
Quelle: ORF/Epo-Film/Harald Mittermüler

Die "Universum"-Dokumentation "Rose - Königin der Blumen" von Barbara Fally-Puskás ist eine Liebeserklärung an eine Blume, die weltweit eine eindeutige Sprache spricht, und zeigt die Entwicklungsgeschichte der modernen Rose. Der Film stellt die biologischen Besonderheiten der Rose vor und erläutert, warum gerade die Rose zu dieser Sortenvielfalt fähig ist. Er zeigt, wie die Zusammensetzung des Rosendufts auf Insekten wirkt und warum manche weiße Rosen bei UV-Einstrahlung rot werden. Hinter der Kamera stand Harald Mittermüller, für den Schnitt ist Jörg Achatz verantwortlich, die Musik stammt von Kurt Adametz. Um die Rose in ihrer gesamten Pracht zu zeigen, schaute das Team auch einer Künstlerin über die Schulter. Die Wienerin Lisa Klein malt in überzeichneter Detailgetreue Blüte, Blatt, Stachel und Rosenfrucht.

Seit Jahrtausenden berühren und verführen Rosen die Menschheit. Sie sind Symbol für Unschuld, Schönheit und Lebenskraft. Und für die Liebe. Aber die Blumen mit den charakteristischen Blüten wissen sich auch zu wehren. Machen gar die Stacheln den unwiderstehlichen Reiz der Rosen aus? Mehr als 30.000 Sorten umfassen die lebendig gewordenen Visionen leidenschaftlicher Züchter. Und jedes Jahr kommen neue Prachtexemplare dazu. Die Königin unter den Königinnen ist zweifellos die Gloria Dei. Diese robuste Edelrose mit zartgelb- bis dotterfarbenen und an den Blattspitzen rosa-violetten Blüten wurde Anfang der 1930er Jahre von Francis Meilland gezüchtet. Heute gilt sie als die erfolgreichste Gartenrose aller Zeiten. Die Gloria Dei ist jedoch nicht nur eine rundum geglückte Züchtung, mit ihr wurde die Rose auch zu einem Friedenssymbol.

Rosenstrauch mit vielen geöffneten pinkfarbenen Rosen
Rosenstrauch mit vielen geöffneten pinkfarbenen Rosen
Quelle: ORF/Epo-Film/Harald Mittermüler

"Ein Rosenzüchter ist ein Künstler", meint Jacques Mouchotte aus dem Traditionsbetrieb Meilland-Richardier in Südfrankreich. Den Winter über tüftelt Mouchotte 30 Paarungen aus. Sobald es warm wird und die Rosen ihre Blüten öffnen, beginnt die eigentliche Arbeit. Mouchottes Mitarbeiter spielen Biene und befruchten die ausgewählten Mutterpflanzen mit dem Pollen der auserkorenen Väter. Daraus entstehen jährlich rund 150.000 Sämlinge.

Nun muss Mouchotte selektieren. Denn Züchten bedeutet in erster Linie wegwerfen. Letztendlich werden es nur etwa zehn Sorten in den Handel schaffen. Doch bevor es soweit ist, müssen die noch namenlosen Schönheiten auch in sogenannten Rosenprüfgärten ihre Qualität unter Beweis stellen.

Ein Mann betrachtet hockend einen Rosenstrauch
Im Bild: Dipl.Ing. Gerhard Weber (Rosarium Baden)
Quelle: ORF/Epo-Film/Harald Mittermüler

Dem Rosarium in Baden bei Wien ist ein solcher Prüfgarten angeschlossen. Die Kriterien für eine positive Bewertung sind neben dem äußeren Erscheinungsbild der Pflanze vor allem die Gesundheit der Rose. Nicht ohne Grund wird die Rose häufig als Prinzessin auf der Erbse unter den Blumen bezeichnet. Ihre Anfälligkeit auf Blattkrankheiten wie Mehltau und Sternrußtau ist allgemein bekannt. Unter dem Elektronenmikroskop betrachtet, sehen aber sogar diese von den Gärtnern gefürchteten Pilze ästhetisch aus.

Gegen die Wehwehchen der Rosen - von Pilzen bis zu Blattläusen - gibt es eine unüberschaubare Fülle chemischer und pflanzlicher Mittel. Die Rosenpracht von Giovannis Garden am Messendorfer Berg bei Graz hat von all dem noch nichts gesehen. Die Zwillingsschwestern Eva Kotzmuth und Sonja Gringschl vertrauen allein der Natur: "Wir haben unsere Rosen vor einem angekündigten Adriatief gesetzt und wachsen lassen. Sie wurden nie gegossen, nie gespritzt und nicht geschnitten."

Blick auf ein toskanisches Gebäude mit Rosenbeeten
Roseto Botanico Carla Fineschi (Cavriglia Toskana)
Quelle: ORF/Epo-Film/Harald Mittermüler

Das Angebot ist heute unüberschaubar. Es gibt Rosen in allen Farben, auf Hochstamm gezogen, kletternd oder bodendeckend und für alle Lagen. Riesige Schnittrosenplantagen in den Tropen sorgen dafür, dass Rosen das ganze Jahr über bei keinem festlichen Anlass fehlen. Allein von der 20 Hektar großen Lobelia-Farm in Kenia landen täglich 2,5 Tonnen Rosen in Amsterdam. Hier befindet sich der weltweit größte Blumenumschlagplatz. Auf dem Areal von Flora Holland wechseln täglich 48 Millionen Blumen ihren Besitzer.

Eines ist allen Zuchtformen der Rosen gemeinsam: Ihre Vorfahren sind Wildrosen - lebensspendende, stachelige Ungeheuer, die einmal im Jahr mit einer üppigen Blüte verzaubern. In den Wildrosen sind die Anlagen zu finden, die in den perfekten Schönheiten dann voll zur Geltung kommen.

Barbara Fally-Puskás über ihren Film:

Nahaufnahme einer roten Rosenknospe mit Wassertropfen
Morgendlicher Tau auf einer Rosenknospe
Quelle: ORF/Epo-Film/Harald Mittermüler

"Als ich die Idee hatte, einen Film über Rosen zu machen, dachte ich" - so Regisseurin Barbara Fally-Puskás -, "dass es aufgrund der Unmengen an Literatur zu diesem Thema nicht allzu kompliziert werden würde, aus der Fülle an Informationen ein Drehbuch zu schreiben. Weit gefehlt. Das Eingrenzen der unterschiedlichen Themenkreise erwies sich als sehr schwierig. In persönlichen Gesprächen mit Rosenfachleuten stellte sich zudem heraus, dass jeder Einzelne eine ganz persönliche Sicht der Dinge hat. DIE Rose gibt es ebenso wenig wie DIE Pflegeanleitung. Egal welchen Rosengarten oder welches Rosarium ich auch besuchte, die Rosen blühten herrlich. Die entsprechenden Pflegetipps jedoch hätten unterschiedlicher nicht sein können. Ebenso vielfältig waren auch die Vorlieben der einzelnen Rosenliebhaber. Sorten, die einer für vollendet hielt, bezeichnete ein anderer als bescheiden. 'Universum'-Filmemacher/innen wird nachgesagt, dass sie extrem geduldig sein müssen. Wahre Geduld jedoch müssen Rosenzüchter haben: Von der Idee bis zur verkaufsfertigen Rosensorte vergehen rund acht Jahre.

Vor diesem Film war für mich eine Rose einfach eine Rose. Mehr als die Pflanze an sich interessierte mich ihre Symbolik, ihre Bedeutung in der Kunst und Literatur sowie ihre Geschichte. Im Zuge der Recherche und der Dreharbeiten habe ich mich in die Pflanze verliebt. Es ist unglaublich, welche Vielfalt passionierte Rosenliebhaber aus einer Handvoll Wildrosen kreiert haben. Die Leidenschaft der Rosenzüchter hat schließlich das Drehbuch inspiriert und mich angesteckt. In meinem Garten hat der ehemals vernachlässigte Rosenstrauch Verstärkung bekommen. Mittlerweile gedeihen rund 20 ganz unterschiedliche Rosensorten vor der Haustür."

In diesem Film gibt es kein Fressen und Gefressenwerden, keine Explosionen, keine Katastrophen. Er handelt von einer Blume, die niemanden kalt lässt. Von einer Blume, die jeder kennt. Der Film ist für all jene gemacht, die ein wenig mehr über diese symbolträchtige Pflanze erfahren wollen.

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