Seitlicher Blick auf die Bühne. Sechs Personen sind dem Betrachter zugewandt , in verschiedeneren Positionen stehend und sitzend. Sie tragen helle Korsagen, Pluderhosen, Plüschpantoffeln sowie Papiermasken.

Kultur

Tartuffe oder Das Schwein der Weisen

Regisseurin Claudia Bauer bringt PeterLichts Überschreibung des Molière-Klassikers schrill und temporeich auf die Basler Bühne.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland , Schweiz 2019
Datum:

Die Anspannung ist groß im Hause Pernelle. Vom Personal bis zur Hausherrin sind alle ziemlich aufgekratzt, die Hysterie ist immer nur einen Satz entfernt, wobei die Kommunikation insgesamt eher problematisch ist. Alle versuchen sich aus einer endlosen Sprachschleife zu befreien, verheddern sich aber nur immer mehr, ein Stolpern und Fallen scheint unausweichlich. Und für diese ganze Verwirrung gibt es einen Grund: Tartuffe oder auch Tüffi, wie ihn die Bewohner des Hauses liebevoll nennen. Dieser Scharlatan, der sich als guruhafter Live-Coach ausgibt, hat die Balance des Hauses gewaltig durcheinandergebracht, auch wenn man ahnt, dass hier schon vorher nicht alles im Reinen war. Tartuffe sollte Hilfe bringen, doch jetzt wollen ihn alle nur noch loswerden, bis auf Orgon, der Herr des Hauses. Und dass, obwohl sich Tartuffe sogar an Orgons Frau Elmire heranmacht und es als Teil seines Kursprogramms verkauft.

Das Familienoberhaupt würde alles tun, um dem schmierigen Seelenfänger Tartuffe zu gefallen und ist schließlich sogar bereit, seine Tochter gegen ihren Willen an ihn zu verheiraten. Alle suchen nach Sinn, sind gefangen im Wahn der Selbstoptimierung und Tartuffe verspricht Erleuchtung. Vielleicht ist diese ja doch nur noch einen, zugegeben kostenintensiven, aber verheißungsvollen Fortgeschrittenenkurs entfernt.

In bunten, barockanmutenden Kostümen irren die Figuren durch ihr Kulissenhaus und durch die Sprache und haben am Ende keine Chance gegen den manipulativen und innerlich wie äußerlich widerlichen Tartuffe. Die Musik wurde auch von Autor PeterLicht beigesteuert und untermalt den absurden Kampf um Selbstfindung und –darstellung im sprachlichen Hamsterrad. Performance ist alles, die Leere muss gefüllt werden.

Besetzung und Regie

Herr Frau Pernelle

Katja Jung

Orgon

Florian von Manteuffel

Elmire

Myriam Schröder

Damis

Mario Fuchs

Mariane

Leonie Merlin Young

Cléante

Max Rothbart

Dorine

Pia Händler

Tartuffe

Nicola Mastroberardino

Filipote/Livemusik

Henning Nierstenhöfer

Livekamera

Julian Gresenz

Inszenierung

Claudia Bauer

Bühne

Andreas Auerbach

Licht

Cornelius Hunziker

Musik

Peter Licht

Arrangement und Musikalische Leitung

Henning Nierstenhöfer

Dramaturgie

Constanze Kargl

Info

Erstsendung:  04.05.2019
Aufzeichnung 06.04.2019

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