: An einem Tisch sitzt links ein kleiner Junge mit blonden, kurzen Haaren, ihm gegenüber eine Frau mit langen, hellbraunen Haaren. Sie blicken sich an. Die Frau hat den linken Ellbogen aufgestützt, sie isst Spaghetti. Auf dem Tisch steht eine Kochplatte mit zwei Feldern, darauf zwei Töpfe, aus dem größeren im Vordergrund steigt Dampf auf.  Auf dem Tisch stehen außerdem eine rote Thermoskanne, eine kleine gelbe Plastikschüssel und im Hintergrund eine Ölflasche.

Kultur

Theatertreffen: Ein Mann seiner Klasse

Inszenierung vom Staatstheater Hannover. Das Stück beruht auf dem autobiografischen Debütroman von Christian Baron, der 2020 erschien. Armut in einem der reichsten Länder der Welt, wie sieht sie wirklich aus? Wie bitter und unbarmherzig sie ist, können sich die wenigsten vorstellen.

Produktionsland und -jahr:
Datum:

Erschütterndes Abbild eines prekären Herkunftsmilieus: "Ein Mann seiner Klasse" ist die Geschichte eines Kindes, das es allen Widrigkeiten zum Trotz geschafft hat, heraus aus einer Armut, die es in Deutschland nicht geben sollte. Eine der seltenen Aufstiegsgeschichten, die somit nur ein bitteres Happy End kennt.

Gesellschaftskritik

Christian Barons Geschichte spielt in Kaiserslautern, wo er mit seiner Familie in ärmlichsten Verhältnissen, belächelt und verspottet, am Rande der Gesellschaft lebt. Mit seinem Bruder Benny, der Mutter und dem gewalttätigen Vater teilt er sich eine schimmlige Wohnung. Selbst im völligen Elend blickt man noch auf diejenigen herab, die in Kalkofen leben, einem Viertel, wo es den Menschen noch schlechter geht. Der Vater ist omnipräsent, dominant, meist betrunken und wenn die Kinder schlaflos, oft hungrig nachts im Bett liegen, schlägt er die Mutter. Er ist Möbelpacker, wie auch schon sein Vater vor ihm. Kränkung und Armut sind vererbt. Doch stolz und unbeugsam hält man an dem Wenigen fest, was man hat. Als aber die Mutter schwer erkrankt, scheint die Situation vor allem für die Kinder immer auswegloser zu werden. Durch das beherzte Eingreifen der Tante wird Hoffnung wieder möglich und zumindest für Christian zeichnet sich eine bessere Zukunft ab.

Schauspieler und Regisseur Lukas Holzhausen macht aus dem Roman einen intimen Theaterabend, der durch das ruhige Nacherzählen der Handlung besonders erschüttert. Die Figur das Vaters bleibt stumm, nur manchmal ist sie über Toneinspielungen zu hören. Er ist fürs Grobe da und errichtet im Laufe der Inszenierung aus Holzplanken die enge Wohnung der Familie, aus der am Ende nur einer entkommen kann.

Stab:

Regie

Lukas Holzhausen

Bühne/Kostüme

Katja Haß

Musik

Robert Pawliczek

Dramaturgie

Annika Henrich

Besetzung:

Christian

Nikolai Gemel

Mutter/Tante

Stella Hilb

Vater

Michael „Minna“ Sebastian

Benny

Noah Ilyas Karayar

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