Kultur
Wismar und Stralsund
Zwei Hafenstädte, zwei Hansestädte - beide an der Ostseeküste gelegen: Wismar und Stralsund. Und jeweils wird die Silhouette von drei monumentalen Backsteinkirchen geprägt.
- Produktionsland und -jahr:
-
- Datum:
- Verfügbar in
- D / CH / A
- Verfügbar bis:
- bis 24.07.2023
Wismar und Stralsund verkörpern idealtypisch die Hansestadt zur Blütezeit des Städtebunds im 14. Jahrhundert und wurden deshalb auch gemeinsam zum Weltkulturerbe erklärt. Und doch sind sie zwei ungleich Gleiche.
So wie die unzähligen Giebel der Bürgerhäuser in Wismar sich ähneln, niemals aber gleich sind. Die Fassaden der Wohnhäuser und Speicher sind prächtig und trotzdem maßvoll. So konnte sich in Wismar und Stralsund die ursprüngliche Struktur des Stadtkerns mit einer Fülle einmaliger Baudenkmäler fast unverändert erhalten. Der heutige Besucher durchquert die Städte auf den gleichen Straßen, auf denen vor über 700 Jahren der Händler seine Waren ins Lagerhaus, oder zum
Hafen brachte.
Ausgewogen, wie es dem Bürgersinn entsprach, versuchten sich die Einwohner mit den Fassaden ihrer Privathäuser nicht zu übertrumpfen, doch bei öffentlichen Bauten stellten sie den Reichtum der Stadt weithin sichtbar zur Schau. Wie mit den Pfarrkirchen, die zu den eindrucksvollsten Sakralbauten im Ostseeraum zählen. Sie stehen den gotischen Kathedralen Frankreichs an Großartigkeit nicht nach, doch gibt ihnen der Backstein einen viel wuchtigeren Charakter.
So bei der monumentalen Georgenkirche zu Wismar. Im 15. Jahrhundert begonnen, nie vollendet und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde dieses Gotteshaus ab 1990 über zehn Jahre lang restauriert.
Wie eng kirchliche und städtische Angelegenheiten zusammengehörten, zeigt sich eindrucksvoll im Zentrum von Stralsund. Dort bilden Rathaus und die gewaltige Nikolaikirche eine architektonische Einheit. Mit seinem prunkvollen Giebel gehört das vierflügelige Rathaus unbestreitbar zu den Prunkstücke norddeutscher Backsteingotik und wurde zum Vorbild vieler Ratsgebäude im Ostseeraum. Doch einmalig ist seine sechsschiffige Gewölbehalle im Kellergeschoß, in der das Ratsbier und der Wein gelagert wurden.