Kultur
Monticello, USA - Die konkrete Utopie
Thomas Jefferson (1743-1826) war nicht nur ein engagierter Politiker und dritter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, er war auch einer der letzten großen Universalgelehrten.
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Politik, Wissenschaft und Kunst betrachtete er als Ganzheit, die einem Volk zu nützen habe. So sah der Politiker Jefferson die Unabhängigkeitserklärung als ersten Schritt in eine umfassende Unabhängigkeit vom britischen Mutterland.
Deren sichtbares Zeichen sollte für den Architekten Jefferson eine neue, am Neoklassizismus orientierte Architektur sein, die sich stolz von dem, wie er sagte, "missgestalteten Haufen kolonialer Architektur" abhob. Mit seinem Landsitz Monticello, im Westen Virginias gelegen, kreierte der präsidiale Architekt sozusagen den Prototyp dafür. Das Haus, an dem er sein halbes Leben lang baute, wurde zum Sinnbild seiner politischen und ästhetischen Ideale - und somit zu einer konkreten Utopie des überzeugten Aufklärers.
Der zweite große Lebenstraum Jeffersons nahm zehn Jahre vor seinem Tod ebenfalls neoklassizistische Formen an: Mit dem Bau der Universität von Virginia besiegelte der Autodidakt am Ende seines Lebens gewissermaßen die Unabhängigkeitserklärung, die, als Grundrecht eines jeden, das Streben nach Glück festschreibt. Ohne Bildung konnte dieses Streben in seinen Augen nur erfolglos bleiben, denn nur sie, war er überzeugt, ermögliche eine sinnvolle Partizipation am Staat.