Kultur
Wiener Sträusse
Kaum jemand prägte so das musikalische Leben einer Epoche wie Vater und Sohn Johann Strauss.
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Den Wienern boten sich aber in dieser Zeit nicht nur die neuesten Kompositionen der Walzerkönige, sondern auch die perfekte Verschmelzung der Küchen aus den verschiedenen Kronländern.
So ist der Film dem Wiener Walzer und der altösterreichischen Küche gewidmet. Darüber hinaus erzählt Eduard Strauss (*1955), einer der letzten direkten Nachkommen der Strauss-Dynastie, aus der reichen Familiengeschichte.
Wiener Lebensart
"Der arglose Verschwender so vieler Glückseligkeiten" hat Karl Kraus Johann Strauss Sohn einmal genannt. Diese Beschreibung passt genau so auf den Vater. Johann Strauss Vater und Johann Strauss Sohn gehörten in ihrer Zeit sicher zu den populärsten Menschen der Welt. Was der Vater mit dem Radetzkymarsch begonnen hatte, vollendete der Sohn mit dem Donauwalzer.
Von der viel gerühmten Wiener Gemütlichkeit ist in der Biographie von Strauss Sohn wenig zu finden. Allein seine Auftritte lesen sich wie ein gastronomischer Führer durch die Wirtshäuser, Beiseln, Kaffeehäuser und Ballsäle Wiens. Der guten Alt-Wiener Küche waren übrigens sämtliche Mitglieder der Strauss-Dynastie zugetan.
Kulinarische Genüsse aus vergangener Zeit
Ein Menü, für den Film aufbereitet vom Chefkoch des Hotels Imperial, lässt nicht nur den Feinschmecker "Schani" Strauss erahnen, sondern entdeckt auch die verschiedenen Einflüsse aus den Kronländern der alten, österreichischen Monarchie. Einfache Wirtshäuser wie die "Goldene Glocke" oder das "Gasthaus Ubl" haben sich überdies den Charme mancher Gaststätte aus der Zeit der Sträusse bewahrt. Zu den noblen Etablissements gehörte schon damals der Hofzuckerbäcker Demel. Bis heute wird dort nicht nur mit kulinarischem Eifer das eigene Sachertortenrezept verwirklicht, sondern auch so seltene Köstlichkeiten wie die hauchzarten "Fragilités" hergestellt. Nur mehr dem Namen nach existieren heute noch historische Strauss-Stätten wie das Sperl, das früher ein Tanzetablissement in der Leopoldstadt war und in unserer Zeit als Café in Gumpendorf weiterlebt, oder das Dommayer, das wenigstens in geografischer Nähe zum früheren Vergnügungstempel steht.
Einzig die Sträußel-Säle im Theater in der Josefstadt bestehen heute noch so wie einst, als dort Lanner und Strauss zum Tanz aufspielten. Im Film lässt hier das Wiener Geigenquartett den musikalischen Genius vergangener Zeit wieder auferstehen.
Johann Strauss Vater |
'Kettenbrückenwalzer' Opus 21b |
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'Seufzer-Galopp' Opus 9 |
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'Fortuna-Galopp', op. 69 |
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'Radetzkymarsch' Opus 228 Originalfassung |
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Johann Strauss Sohn |
'Die Fledermaus' Wiener Staatsoper |
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'Ein Herz und ein Sinn' |
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'Rasch in der Tat' Opus 409 |