Kultur
Rigoletto - Opernspektakel am Bodensee
Schon 2019 wurde der Verdi-Klassiker "Rigoletto" auf der Seebühne am Bodensee geboten. Die Neuinszenierung von Philipp Stölzl ist die technisch bislang aufwendigste Produktion der Bregenzer Festspiele.
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Aus dem See ragt der knapp 14 Meter hohe Kopf eines Clowns. Ein 100-köpfiges Projektteam schuf die 140 Tonnen schwere Bühnenskulptur. Verdi hätte seine Freude daran, verlangte er doch 1851 für die Uraufführung die ersten dreidimensionalen Bühnenbauten der Operngeschichte.
2019 feiert Giuseppe Verdis Opernklassiker "Rigoletto" Premiere auf der Seebühne am Bodensee. Formidable Kopfarbeit leisten die Bregenzer Festspiele mit der Neuinszenierung von Philip Stölzl. Aus dem See ragt der knapp 14 Meter hohe Kopf eines Clowns - Ebenbild des Hofnarren Rigoletto - aus dem See. Ein Riese scheint aus den Fluten zu steigen, die Hände drohend erhoben. 11 Meter hoch sind diese Hände - ebenfalls zentrale Elemente des aufwändigen Bühnenbildes. Sie sind beweglich und werden, wie Mund und Augen des Kopfes, über Hydraulikmotoren unter Wasser von Tauchern betrieben. Ein hundertköpfiges Projektteam schuf die 140 Tonnen schwere, wohl komplexeste Bühnenskulptur, die je für Verdis Oper geschaffen wurde.
Der Komponist hätte daran seine Freude gehabt - verlangte er doch für die Uraufführung 1851 im Teatro La Fenice in Venedig die ersten dreidimensionalen Bühnenbauten der Operngeschichte und ein Gewitter, das sich an den Taktschlag des Maestro hält.
Ingrid Bertel begleitet Philip Stölzl bei der Erarbeitung der technisch bislang aufwendigsten Produktion der Bregenzer Festspiele und gibt Einblicke in den Entstehungsprozess der Inszenierung, die sich nah an der globalen Gegenwart bewegt und mit großem Pop Art Pinsel die grellen Emotionen der Oper - Mord und Totschlag, Sex und Missbrauch - in spektakuläre, schnelle Bilder übersetzt. Ab Juni beginnt Stölzl mit den Proben - eine Oper entsteht.
Wie sehr ist Verdis Werk mit der Landschaft verwoben, die er kannte - der oberitalienischen Kleinstadt Mantua mit ihren vier Seen und dem prachtvollen Renaissance-Palast der Gonzaga? Auch dieser Frage geht Ingrid Bertel in ihrer Dokumentation nach. Gemeinsam mit dem Dirigenten der Bregenzer Neuproduktion, Maestro Enrique Mazzola, begibt sie sich auf Verdis Spuren und an die Schauplätze der Oper in Mantua.
Foto-Copyright: ORF/Bregenzer Festspiele/Vera Sonderegger