Kultur
Lucerne Festival 2019: Riccardo Chailly und Denis Matsuev spielen Rachmaninov
Nach 1917 war alles anders für Sergej Rachmaninow. Mit der Oktoberrevolution hatte die Macht unmittelbar in sein Leben eingegriffen – und in seine Kunst. Aufgrund der neuen politischen Verhältnisse sah er sich gezwungen, seine russische Heimat zu verlassen und ins westliche Exil zu ziehen.
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Um das notwendige Geld zu verdienen, musste er fortan vor allem als Klaviervirtuose auftreten, unentwegt auf Tournee durch Europa und Amerika. Zum Komponieren aber blieb ihm kaum mehr die Zeit.
Das Programm, mit dem Riccardo Chailly und sein LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA das Sommer-Festival eröffneten, umkreiste diesen Wendepunkt in Rachmaninows Leben: mit dem legendären Dritten Klavierkonzert, das 1909 noch in Russland entstand, und mit der wehmütigen Dritten Sinfonie, die er in der Emigration schuf, 1935/36 in Hertenstein bei Luzern.
Als begnadeter Melodiker begeistert Rachmaninow in beiden Werken, doch Riccardo Chailly glaubt: «Sein besonderes Kennzeichen sind eher die harmonischen Einfälle. Man braucht nur drei Akkorde zu hören und erkennt sofort seine schöpferische Genialität.»