Kultur
"Kulturzeit" vom 28.04.2023: Fürchte dich nicht - Strategien gegen Angst
Die Themen der Sendung: Angst in unsicheren Zeiten - Gespräch mit Christian Firus, Metallica "72 Seasons", Leipziger Buchmesse: Newcomer, Social Media-Stars und Cosplayer, Kritik an der Rückgabe von Benin-Bronzen, Theaterstück "Der Idiot" in Wien und Comicbuchtipps.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 28.04.2025
Die Themen der Sendung:
Vom Umgang mit Angst in düsteren Zeiten - Gespräch mit Christian Firus
Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Klimakrise: Die Umstände, in denen wir leben, können einem Angst machen und tun dies auch immer häufiger. Die Wartezeiten auf Psychotherapie-Plätze sind ein Gradmesser für den Zustand der Seelen hierzulande. Bis zu zwei Jahre und länger müssen Betroffene oft Geduld haben - so groß ist der Bedarf an professioneller Hilfe. Welchen Ausweg aus dem Teufelskreis der Angst gibt es? Christian Firus, Psychiater, Psychologe und Facharzt für Psychosomatische Medizin, gibt in seinem Buch "Wenn die Welt aus den Fugen gerät" Anregungen für den "Umgang mit Angst in düsteren Zeiten". Wir sprechen mit ihm.
Das neue Album von Metallica
"72 "Seasons" heißt das neue Album der Band Metallica. 72 Jahreszeiten, die ersten 18 Lebensjahre: Es geht um die Kindheit und die Verletzungen, die den Metallica-Sänger James Hetfield sein Leben lang prägten. "Screaming suicide" oder "If Darkness Had A Son" heißen die Songs, eine ganze Platte als schmerzvolle Therapiesitzung. Im Interview erzählt Leadgitarrist Kirk Hammett, dass er sich immer als Outsider fühlte, James Hetfield gesteht, er sei süchtig nach dem Gefühl der Schwermut.
Leipziger Buchmesse - Tag 2: Newcomer, Social Media-Stars und Cosplayer
Was lesen und wie schreiben die Jungen? Wir treffen Newcomer und Autoren, die ihre Karriere in der Welt der sozialen Medien gestartet haben, wie den Satiriker und Instragram-Star Sebastian Hotz, @elhotzo, der seinen ersten Roman geschrieben hat. Außerdem tauchen wir ein in die bunte Welt der Mangas.
Protest gegen die Rückgabe der Benin-Bronzen
Allein in deutschen Museumsbeständen befinden sich rund 1100 Objekte der Hofkunst des Königreichs Benin, die sogenannten Benin-Bronzen. Dass sie nun von Deutschland an Nigeria zurückgegeben werden, wird weithin begrüßt. Doch nun regt sich Widerstand dagegen – vor allem von afroamerikanischen Aktivisten in den USA. Nachfahren der Opfer des transatlantischen Sklavenhandels fordern, dass die Restitution der Benin-Kunst gestoppt wird. Der Grund: Das Königreich Benin war ein Drehkreuz im transatlantischen Handel mit versklavten Menschen aus Westafrika und hatte zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert massiv vom Menschenhandel profitiert. Wo die Exponate künftig landen werden, ist noch nicht geklärt. Der Bundesstaat Edo plant ein Museum. Das Edo Museum of West African Art existiert bislang aber nur als Konzept. Der bis heute fortbestehende Königshof Benin will stattdessen sein eigenes Benin Royal Museum bauen. Damit könnten die Kunstgegenstände an jenen Königshof zurückkehren, der einen Teil seines Reichtums auf dem Menschenhandel gründet, der bis weit ins 19. Jahrhundert andauerte. Aktivisten der Restitution Study Group in New York fordern deshalb, dass keine neuen Abkommen über die Rückführung von Benin-Werken abgeschlossen und bestehende Abkommen aufgehoben werden.
"Der Idiot" im Musiktheater an der Wien
Der polnische Jude Mieczysław Weinberg (1919 – 1996) entkam im letzten Moment den Nazis, verschwand in der Sowjetunion für mehrere Monate im Gefängnis und hat wohl vor allem dank einer Petition von Dmitri Schostakowitsch die stalinistische Vernichtungsmaschinerie überlebt. Rund 150 Werke hat er komponiert, "Der Idiot" ist seine letzte Oper, die er 1987 beendete. 1991 kam eine Kurzfassung in Moskau auf die Bühne, vollständig uraufgeführt wurde sie erst 2013 in Mannheim, mit Thomas Sanderling als Dirigent. Jetzt wird die Oper erstmals in Österreich am Musiktheater an der Wien aufgeführt, mit Sanderling als Dirigent und Leiter des ORF-Radio-Symphonie-Orchesters Wien, der russische Regisseur Vasily Barkhatov inszeniert.