Kultur
"Kulturzeit" vom 03.05.2022
Die Themen der Sendung: Schutz von ukrainischen Kunstschätzen, Pressefreiheit - Gespräch mit Maksim Kurnikov, Ungarns Kulturleben nach der Wahl, die Ausstellung "The Hungarians" und das Rapper-Duo Eli Preiss und Bibiza .
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2022
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 03.06.2022
Die Themen der Sendung:
Schutz von ukrainischen Kunstschätzen – Ortsbesuch in Kiew
Quelle: Imago
Die Museen verrammelt, die Ausstellungsstücke geschützt und die historischen Gebäude der Altstadt sind vermessen und digital gesichert, zahlreiche Denkmäler mit Sandsäcken verbarrikadiert: So hat sich Kiew im Krieg gerüstet, sein Kunst- und Kulturgut gesichert, so gut es eben geht. Zwar ist die Belagerung der Stadt beendet – vorerst. Doch es drohen weiterhin Luftangriffe. Trotzdem wird der Alltag wieder versucht, Normalität behauptet – etwa im Leysa-Theater, wo in diesen Kriegstagen die nächste Premiere vorbereitet wird. Ein Akt des Widerstandes gegen den allgegenwärtigen Krieg.
Mailänder Tagung zur Pressefreiheit - Gespräch mit Maksim Kurnikov
Am 3. Mai, dem Tag der Pressefreiheit, hat der Garten der Gerechten in Mailand, eine der jüdischen Gemeinde nahestehende Organisation, ein Treffen mit Galina Timchenko von der unabhängigen russischen Zeitschrift "Meduza", Anna Zafesova, einer unabhängigen russischen Journalistin, und anderen italienischen Journalisten, darunter Redakteure von Repubblica und La Stampa, organisiert. Der Tag wird mit einer symbolischen Geste enden: dem Niederlegen einer gelben Blume an den Bäumen, die den drei "rechtschaffenen" russischen Verteidigern der Pressefreiheit, Anna Politkowskaja, Andrej Sacharow und Wassilji Großmna, gewidmet sind. Wir sprechen mit Maksim Kurnikov, dem stellvertretenden Chefredakteur des unabhängigen russischen Radiosenders "Echo Moskwy".
Ungarns Kulturleben nach der Wahl
Der Ausgang der ungarischen Parlamentswahl Anfang April mit einer unerwarteten Zweidrittelmehrheit für Premier Viktor Orbáns Fidesz-Partei bedeutete für viele liberale Kulturschaffende des Landes einen Schock. Sie hatten auf einen Wechsel gehofft, denn in der zwölfjährigen Amtszeit Orbáns wurden demokratische Institutionen zurückgefahren, Medien gleichgeschaltet und es wurde versucht, kulturelle Einrichtungen auf Linie zu bringen. Der Fidesz-Chef selbst bezeichnet seine Regierungsform als "illiberale Demokratie", dabei weisen seine kulturpolitischen Initiativen eine große Bandbreite auf. Während er auf der Budapester Burg historische Gebäude, die von den Kommunisten zerstört worden waren, im Sinne eines ungarischen Nationalerbes originalgetreu wieder aufbauen lässt, entsteht im Ligeti-Park ein avantgardistischer Museumsbezirk. Die Sorge um die Freiheit der Kunst kann das bei den Kulturschaffenden aber nicht mindern.
Ausstellung "The Hungarians"
Im Budapester Rathauspark ist zurzeit die Ausstellung "The Hungarians" des Schweizer Fotografen Michael von Graffenried zu sehen. Seine großformatigen Billboards zeigen ein Porträt der ungarischen Gesellschaft - aufgenommen im Sommer und Herbst 2021. Michael von Graffenried lebte mit einem Stipendium sechs Monate lang in Budapest und fotografierte in dieser Zeit seine Werke. Wir haben mit dem Fotografen gesprochen.