Kultur
"Kulturzeit" vom 28.02.2022
Die Themen der Sendung: Demo gegen den Ukraine-Krieg in Berlin - Gespräch mit Juri Andruchowytsch, Wladimir Jurowskis musikalische Solidaritätsbekundung, "Zeitenwende" - Gespräch mit Herfried Münkler, Zoom In - Mavi Phoenix im Interview.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2022
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 28.02.2023
Die Themen der Sendung:
Friedensdemo in Berlin - Gespräch mit Juri Andruchowytsch
Quelle: dpa
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine lässt den Menschen auch in Deutschland keine Ruhe. In Berlin gingen so viele Demonstranten auf die Straße wie lange nicht mehr. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Initiativen, Umweltschutzorganisationen und Friedensgruppen hatte zu der Demonstration am 27. Februar gegen den Angriff Russlands auf sein Nachbarland aufgerufen. Die Veranstalter waren zunächst von 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern unter dem Motto: "Stoppt den Krieg.
Frieden für die Ukraine und ganz Europa" ausgegangen. Die Polizei sprach von einer Teilnehmerzahl im unteren sechsstelligen Bereich, die Veranstalter sprachen von einer halben Million Teilnehmern. Auch in anderen Städten gingen am Wochenende Tausende auf die Straße. In Köln versammelten sich am Rosenmontag zehntausende Menschen zu einem Friedensmarsch, den die Karnevalisten anstelle des ursprünglich geplanten Rosenmontagszuges organisierten.
Wie werden die Solidaritätsbekundungen in der Ukraine wahrgenommen? Das fragen wir den ukrainischen Schriftsteller Juri Andruchowytsch vor Ort.
Wladimir Jurowskis musikalische Solidaritätsbekundung
Wladimir Jurowski, weltweit gefragter und gefeierter Dirigent, ist zur Zeit Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und des Bayerischen Staatsorchesters. Geboren in Moskau, wird er als russischer Dirigent wahrgenommen, doch seine familiären Wurzeln liegen in der Ukraine. Am 26. und 27. Februar 2022 änderte er aufgrund der weltpolitischen Geschehnisse sein aktuelles Konzertprogramm. Eigentlich waren an diesen Tagen russische Werke geplant. Jurowski aber begann die Konzerte mit der Nationalhymne der Ukraine. "Wir können nicht sagen: Wir sind einfach nur Musiker und spielen Musik", sagt er. "Wir müssen uns nicht gegen ein bestimmtes Land oder eine Regierung, sondern gegen einen Krieg positionieren, und das so lautstark, wie möglich." Damit habe er zwar den Beginn des Konzertes verändert, aber nicht Tschaikowsky gecancelt, wie es ihm von russischen Medien vorgeworfen wurde. Tschaikowskys 5. Sinfonie blieb im Programm. Die Komponisten und ihre Musik haben für ihn mit diesen Auseinandersetzungen nichts zu tun.
"Zeitenwende" - Gespräch mit Herfried Münkler
Die "Zeitenwende" ist in aller Munde - und spätestens seit dem Wochenende ist die neue Realität auch in den Köpfen, den Herzen und in der deutschen Politik angekommen. Jahrzehnte lang waren wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit Fundament des Friedens. Jetzt sollen Sanktionen und Isolation den Frieden zurückbringen. Wir sprechen mit dem Politikwisschenschaftler Herfried Münkler.
Interview mit Mavi Phoenix
Mavi Phoenix hatte sich bereits einen Namen gemacht mit einer Mischung aus Trap und Electro, spielte bei Rock am Ring und erhielt den Amadeus-Award - nun veröffentlicht er sein erstes Album als "Marlon". Ariane Binder hat mit ihm gesprochen.