In einem dunklen Kinosaal sitzen vereinzelt Menschen und schauen auf den Vorhang vor der Leinwand, der sich öffnet.

Kultur

"Kulturzeit" vom 24.06.2022

Die Themen der Sendung: Wie woke ist unser Kino?, documenta - Gespräch mit Gabriel Heim, Bachmannpreis in Klagenfurt - Gespräch mit Cécile Schortmann und Ugo Rondinone-Retrospektive in der Schirn Kunsthalle.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2022
Datum:

Die Themen der Sendung:

Wie woke ist unser Kino?

Die Hauptperson aus der Serie "Being Charlie", eine junge nicht-binäre Person steht auf einer Straße und blickt in die Kamera.
Szene aus "Being Charlie"
Quelle: dpa/ZDF

Auch 2022 ist Film in Deutschland vor allem weiß, hetero und männlich. Vor und hinter der Kamera bestimmt die Perspektive der Mehrheitsgesellschaft, was wir in Kino, Fernsehen und Online zu sehen bekommen. Eine schwierige Ausgangslage für nicht binäre Filmemacher*innen wie Lion Lau. "Ich hatte beinahe aufgehört, Drehbücher zu schreiben, weil ich das Gefühl hatte, ich habe überhaupt keinen Platz in dieser Film- und Fernsehlandschaft oder meine Ideen haben keinen Platz oder werden in Frage gestellt, meine Perspektive wird in Frage gestellt", sagt Lion Lau. "Dass wir jetzt andere Narrative erzählen, also Narrative aus der marginalisierten Perspektive heraus, das ist neu." Lion Laus Serie "Becoming Charlie" über eine jugendliche Person im Identitäts-Struggle ist dafür selbst das beste Beispiel. Zwar ist Charlie eine Kunstfigur, doch es gibt es eine Gemeinsamkeit: Sowohl Autor*in als auch Figur sind nicht binär, also weder Mann noch Frau. Das macht die Serie authentisch und sie kann als Erfolg gelten für die Inklusion queerer Menschen ins Mainstream-TV. Und doch bleibt bei Lau das Gefühl anders behandelt zu werden. "Wir sitzen an einem Tisch neben dem Tisch und ab und zu werden wir eingeladen, uns mal ein Glas Wasser zu holen."

Doch Hilfe naht von unerwarteter Seite: Amazon mit seiner Plattform "Prime" möchte marginalisierte Filmemacher*innen vom Katzentisch an die reich gedeckte Tafel des globalen Streaming-Kapitalismus holen. Der Streaming-Gigant möchte die Filmwelt verändern: vielfältiger, weiblicher, queerer machen - vor und hinter der Kamera. Mit seinem Inclusion Playbook, einem Leitfaden für die Branche, der die Dos and Don'ts des inklusiven Filmemachens aufzählt: dazu gehören Besetzungs-Quoten. Und ein Bekenntnis: Wer in Zukunft bei Amazon Geschichten über marginalisierte Gruppen erzählen will, dessen persönliche Identität soll bitte schön auch zur erzählten Geschichte passen. Aber funktionieren Film und Kunst wirklich so? Man packt möglichst diverse Filmemacher*innen und Schauspieler*innen zusammen und das Ergebnis ist große Filmkunst so bunt wie unsere Gesellschaft?

Der documenta-Streit aus Schweizer Perspektive - Gespräch mit Gabriel Heim

Das als antisemitisch empfundene Großplakat "People's Justice" auf der documenta ist zwar inzwischen abgebaut, die Diskussion und Aufarbeitung geht weiter. Wir sprechen mit dem Publizisten, Autor und Filmregisseur Gabriel Heim über die Schweizer Perspektive.

Bachmann-Preis in Klagenfurt - eine Zwischenbilanz

In Klagenfurt findet der deutschsprachige Literaturwettstreit nach zwei virtuellen Ausgaben erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mit Autorinnen und Autoren vor Ort statt. Nach dem dreitägigen Wettlesen wird am 26. Juni der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis verliehen. Kulturzeit-Moderatorin Cécile Schortmann ist vor Ort. Wir sprechen mit ihr über den bisherigen Verlauf des Wettlesens und ziehen eine Zwischenbilanz.

Ugo Rondinone-Retrospektive in der Schirn

Seine leuchtenden Regenbögen sind bekannt aus New York, Paris oder Shanghai. Fast überall auf der Welt wurden Ugo Rondinones Werke gezeigt. Jetzt hat die Frankfurter Schirn die erste große Überblicksausstellung des Schweizer Künstlers eröffnet. Die Schau "LIFE TIME" präsentiert zentrale Gemälde, Skulpturen und Videoarbeiten und verbindet wesentliche Themen, die Rondinones Werk seit 30 Jahren prägen: Zeit und Vergänglichkeit, Tag und Nacht, Realität und Fiktion, Natur und Kultur.  Eigens für die Schirn gruppiert Ugo Rondinone rund 80 seiner Arbeiten zu neuen Konstellationen und Abfolgen und schafft dadurch eine einmalige Installation, die sich über die gesamte Länge der Galerie, in die Rotunde und auf das Dach erstreckt. Wir sind mit dem Künstler durch die Ausstellung gegangen und haben mit ihm und dem Kurator Matthias Ulrich über verschiedene Aspekte seines Werkes gesprochen.

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