Kultur
"Kulturzeit" vom 22.04.2022
Die Themen der Sendung: Biennale von Venedig - Gespräch mit Cecilia Alemani, die Pavillons der 3sat-Länder, die ukrainische Schriftstellerin Marjana Gaponenko und Krimibuchtipps.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2022
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 22.05.2022
Die Themen der Sendung:
Die Biennale von Venedig eröffnet - Gespräch mit Cecilia Alemani
Quelle: dpa
Endlich wieder Kunst! Nachdem die 59. Biennale von Venedig coronabedingt um ein Jahr verschoben werden musste, öffnet sie am 23. April ihre Tore. Aber müssen Künstler*innen und Gäste in Zeiten des Ukraine-Krieges ein schlechtes Gewissen haben, dass sie überhaupt stattfindet? Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meint ganz klar: nein! Bei seiner am 21. April nach Venedig übertragenen Brandrede mit dem Titel "Defending Freedom" hat er das Recht, sogar die Pflicht zu dieser Großausstellung betont. Auch sie verteidige die Freiheit.
La Biennale di Venezia gilt neben der documenta in Kassel als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst. Neben der großen Ausstellung präsentieren sich auch Länder. Die Biennale-Preise, darunter der Goldene Löwe für den besten nationalen Beitrag, werden am offiziellen Eröffnungstag vergeben. Dann erhält auch die für ihre Plastiken international gefeierte Düsseldorfer Künstlerin Katharina Fritsch den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Wir sprechen mit Cecilia Alemani, der künstlerischen Leiterin der Biennale.
Die Pavillons der 3sat-Länder in Venedig
Quelle: Imago
Mit ihren Installationen "Invitation of the Soft Machine and Her Angry Body Parts" kreisen die österreichischen Künstlerinnen und Kunstprofessorinnen aus Wien Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl um Rollenzuschreibungen und Identität in der Geschichte der modernen Gesellschaft. Im Schweizer Pavillon konfrontiert die Künstlerin Latifa Eckakhch die Biennale-Besucher mit Vergänglichkeit und Katharsis in ihrer Installation "The Concert". Und im deutschen Pavillon geht es um institutionelle Machtstrukturen und ihre historische Verankerung. Maria Eichhorn hatte damit schon auf der documenta 14 Aufmerksamkeit erregt.
Mehr zur Biennale
Der Ukraine-Pavillon in Venedig
Während der russische Pavillon bei der 59. Biennale in Venedig leer bleiben wird, beweist sich die Ukraine als starke internationale Stimme.
Marjana Gaponenko im Porträt
Die Schriftstellerin Marjana Gaponenko lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Geboren wurde sie 1981 in Odessa, wo ihre Mutter und 90-jährige Großmutter noch immer leben. Der Krieg in der Ukraine lässt sie Trauer und Hass gleichzeitig empfinden.
Die Kunst des Zweifelns
"Zweifel ist zwar kein angenehmer Zustand, aber Gewissheit ist ein lächerlicher", sagte einst der französische Philosoph Voltaire. Wie wahr, denn Corona und der Krieg in der Ukraine haben uns eines gelehrt: Wir können nicht mehr in der Illusion leben, dass die Welt von heute, auch die von morgen ist.Die Angst ist bei Ballerina Iana Salenko (38) derzeit Dauergast. Die in Kiew geborene Tänzerin telefoniert täglich besorgt mit ihrer vom Krieg bedrohten ukrainischen Familie.
Iana Salenkos "Ballet for Life"-Benefiz-Gala im Admiralspalast
Die Star-Solistin des Berliner Staatsballetts Iana Salenko wurde in Kiew geboren und telefoniert täglich mit ihrer vom Krieg bedrohten ukrainischen Familie. "Mein Vater, zwei Brüder, Tante, Onkel – sie alle sind noch dort", sagt sie, nur ihre Mutter wohnt derzeit bei ihr in Tegel. Seit Wochen engagiert sich die Tänzerin für Flüchtlinge aus ihrem Heimatland. Nun hat sie u. a. mit dem Produzenten Oleksandr Shpak und der ukrainischen Botschaft in wenigen Wochen eine Benefiz-Gala mit europäischen Spitzentänzerinnen und Tänzern im Admiralspalast Berlin aus dem Boden gestampft, zu der am 21. April mehr als 12000 Menschen kamen.