Kultur
"Kulturzeit" vom 04.10.2021
Die Themen der Sendung: Die Kinder von Hoyerswerda, Parteilos - haben Parteien ausgedient? - Gespräch mit Durs Grünbein, "Die Welt jenseits der Stille", "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", Ahnenforschung.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2021
- Datum:
Die Themen der Sendung:
Die Kinder von Hoyerswerda
Quelle: dpa
Der Klappentext nennt es einen "Schockmoment der deutschen Geschichte, zum ersten Mal literarisch aufgearbeitet". Grit Lemke hat ein Buch über die Kinder von Hoyerswerda geschrieben, vor allem über die Generation, die erwachsen genug war, als es 1991 zu dem Mob gegen die mosambikanischen Arbeiter kam. Mehrere Tage rassistische Gewalt endeten mit dem Abtrasport der Bedrohten, ein fatales Signal für ausländerfeindliche Gewalt von Mölln bis Lichtenhagen. Dieser "Schockmoment" folgt bei Grit Lemke auf die Schilderung einer glücklichen Kindheit in einer großen Gemeinschaft - auch wenn das versprochene bessere Leben immer weiter in die Ferne rückte und unglaubhaft wurde, und wie es in den Schockjahren nach 1990 für die Arbeiter der "Schwarzen Pumpe" und ihre Kinder weiterging.
Parteilos - haben Parteien ausgedient? - Gespräch mit Durs Grünbein
Die meisten Stimmen der Wähler in Hoyerswerda, nämlich rund 1/3, gingen bei der Bundestagswahl an die AFD. In ganz Sachsen hat die Partei knapp ein Viertel der Wähler*innen überzeugt, genauso wie in Thüringen. Womit die Diskussion entbrannt ist, ob die AFD neben der anderen Gewinnerin SPD in Ostdeutschland nun Volkspartei sei. Die Ergebnisse der Bundestagswahl liefern die Grundlage für verschiedenste neue Analysen, Interpretationen und Denkspiele. Wir sprechen mit dem Lyriker und Essayisten Durs Grünbein, der in einem Zeitungsartikel über einen Essay der Philosophin Simone Weil von 1943 über die Abschaffung der politischen Parteien nachdenkt.
Dokumentarfilm
Die Welt jenseits der Stille
Das Coronavirus stellt die Gesellschaften weltweit auf eine Bewährungsprobe. Der Dokumentarfilm von Manuel Fenn begleitet ein Jahr lang Menschen in 12 Ländern durch die Pandemie.
"Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny"
Mit Barrie Koskys Neuinszenierung der Weill-Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" kehrt eines der radikalsten und berühmtesten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts zurück auf die Bühne der Komischen Oper Berlin. Mit dabei: Ausnahmetenor Allan Clayton in der Partie des Jim Mahoney und Publikumsliebling Nadja Mchantaf als Jenny Hill. Wir stellen die Inszenierung vor und sprechen mit dem Regisseur über das Stück und über seine Zukunftspläne.
"Deep Nostalgia"
Das alte Hochzeitsfoto der Urgroßeltern, die man persönlich nie getroffen hat. Was wäre, wenn die Urgroßmutter auf dem Bild einen auf einmal direkt angucken und einen anlächeln würde? Genau das macht die Software "Deep Nostalgia" möglich. Sie haucht Fotos Leben ein. Das Programm greift dabei auf gesammelte Videoaufnahmen von Gesichtern zurück und entscheidet automatisch, was sich am besten für ein bestimmtes Standbild eignen würde. Diese Aufnahme legt es dann wie einen Filter über das Bild. Und das können zum Beispiel auch Gemälde sein. Wie sähe es aus, wenn die Mona Lisa einem zulächelt?Mehr anzeigen