Kultur
"Kulturzeit" vom 16.10.2024: Populisten und das Ende der Demokratie
Die Themen der Sendung: Richard C. Schneider über sterbende Demokratien, Aktionstag Kultur, Buchmesse Frankfurt - Tag 1, Alfred Dorfer, Anders Trentemøller.
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2024
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 16.10.2025
Die Themen der Sendung
Sterbende Demokratien - Populismus auf dem Vormarsch
Weltweit sind Rechtspopulisten auf dem Vormarsch und gefährden liberale Demokratien. Die Themen, mit denen sie werben, sind immer die gleichen: gegen Migranten, gegen Eliten, für die Nation. Dort, wo Rechtspopulisten bereits an der Macht sind, wird deutlich, wie sie Demokratien von innen erodieren lassen. Sie übernehmen demokratische Institutionen und machen sie bedeutungslos. Ungarns Viktor Orbán gab ab 2010 das Drehbuch vor: Er änderte die Verfassung, entmachtete die Justiz, ruinierte die freie Presse. Giorgia Meloni versucht nun das gleiche. In Holland hat Geert Wilders eine Regierungskoalition bilden können, in Frankreich gewann der Rassemblement National von Marine Le Pen. Wir sprechen mit dem Journalisten und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider über seinen Zweiteiler zum Thema.
Zweiteiler "Sterbende Demokratien"
Buchmesse Frankfurt - Tag 1: Krieg und Frieden
Wir berichten täglich von der Frankfurter Buchmesse, dem weltweit größten Treffen der Verlagsbranche. Wie das 2024 aussieht, welche Geschichten das Gastland Italien mit seinem Pavillon erzählt und welche literarischen Trends und Neuerscheinungen den Bücherhebst prägen werden, das erfahren wir in Gesprächen mit Autor*innen vor Ort. Am ersten Tag nach der Eröffnung widmen wir uns Schriftsteller*innen aus Italien und der Ukraine und ihrer Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Faschismus.
Mehr zur Buchmesse
Aktionstag #BerlinIstKultur
Die Berliner Kulturszene wehrt sich mit verschiedenen Aktionen gegen drohende Einsparungen im Kulturetat der Hauptstadt. Zahlreiche Einrichtungen - darunter Theater, Museen und Bibliotheken - verliehen am 16. Oktober mit rot-weißem Flatterband, Bannern oder unterbrochenen Vorstellungen ihrem Protest Ausdruck. An dem Aktionstag beteiligen sich zum Beispiel das Deutsche Theater, die Volksbühne, die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), das Berliner Ensemble, die Schaubühne, das Deutsche Technikmuseum und der Friedrichstadtpalast. "Das vielfältige Kulturprogramm - das Markenzeichen von Berlin – steht auf dem Spiel", sagte der Intendant des Berliner Ensembles, Oliver Reese, der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Arbeitsmöglichkeiten vieler freier Künstler seien betroffen.
Die Kulturszene befürchtet, mit bis zu zehn Prozent weniger Geld auskommen zu müssen und warnt vor Einschränkungen im Spielbetrieb bis hin zu Insolvenz und Schließung sowie dem Verlust von Arbeitsplätzen. Die drohenden Kürzungen wären "dramatisch", sagte Reese.
Alfred Dorfers neues Programm "Gleich"
Die Zeiten sind unruhig, die Welt scheint aus den Fugen. Damit hadert nicht nur die Welt, sondern auch Alfred Dorfer. Der mittlerweile 62-jährige Wiener Kabarettist wirft in seinem neuen Programm mit dem vieldeutigen Titel "Gleich" einen Blick ins Gestern und ins Morgen. "Wer bin ich, und wenn ja wie viele?" fragt sich Dorfer und beschließt viele zu sein: ein Komiker aus dem Senioren-Ghetto, ein schnöseliger Kurator oder ein korrupter ungarischer Bühnentechniker. Es ist eine finstere, kaputte Welt, die sich hier auftut und inmitten derer Dorfer temporeich, assoziativ und sprunghaft die Themen wechselt. Er seziert die Demokratien, die sich längst in Egokratien verwandelt haben und führt seinem Publikum eine dauererregte, aberwitzige Online-Welt voller Widersprüche vor Augen.
Mehr als Dancefloor - Die düsteren Klänge des Anders Trentemøller
Trentemøller ist ein Wanderer zwischen den Musik-Stilwelten: Von Blues bis Brit-Pop hat er vieles probiert, um dann mit seinen warmen, atmosphärischen Techno-Variationen Clubgänger auf Elektro-Partys zu begeistern. Doch diese Zeiten sind vorbei: Auf seinem neuen Album "Dreamweaver" veröffentlicht der Däne Songs über Vergänglichkeit, Sehnsucht und Verlust und vereint dabei elektronische Klänge mit Dark Wave oder Shoegaze.