Kultur
"Kulturzeit" vom 25.09.2023: Europa und die Flüchtlingsfrage
Die Themen der Sendung: "Europa. Ein Gesang" - Gespräch mit Judith Kohlenberger, Musiktherapie im Irak, Künstler Isaac Julien und Ken Follett "Die Waffen des Lichts".
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 14.01.2024
Die Themen der Sendung:
Paolo Rumiz "Europa. ein Gesang" - Gespräch mit Judith Kohlenberger
Paolo Rumiz, Journalist und Autor aus dem italienischen Grenzgebiet hat mit "Europa. Ein Gesang" eine moderne Argonautensage geschrieben, in der Europa die Gestalt einer Flüchtlingsfrau aus Syrien annimmt. Die Idee zum Buch kam ihm 2015, und sie ist immer noch, oder wieder, aktuell. Warum hat es Europa seit damals nicht geschafft, eine gemeinsame Migrationspolitik zu finden? Wir besuchen den Autor in Italien und sprechen mit der Kulturwissenschaftlerin Judith Kohlenberger über Europa und die Flüchtlingsfrage.
Musiktherapie - in Erbil und Mossul sollen Chöre versöhnen
In einer umkämpften Gegend, die fast schon in Vergessenheit geraten ist - im Irak, dem kurdischen Teil rund um Mossul und Erbil - proben Deutsche und Franzosen Versöhnung durch Kultur. In Zukunft wird es dort eines von acht deutsch-französischen Kulturinstituten weltweit geben, das in der Zitadelle Erbil entstehen wird, einem der ältesten Wohngebiete der Menschheit. Vier Jahre nachdem der IS vertrieben wurde, versucht das dortige Goethe-Institut durch Musik-Acts und die Erinnerung an das gemeinsame Musik-Erbe die Menschen wieder zusammenzubringen. Denn Religion und Herkunft spalten immer noch den Vielvölkerstaat. Mit dem multiethischen Chor Koral Mesopothania versucht das Institut kurdische, jesidische, assyrische und turkmenische Stimmen zusammen zubringen. Darüber hinaus wird Liedgut aus allen Regionen des Iraks eingesungen, und vor allem auch Frauen eine Plattform in patriarchalen Strukturen gegeben.
Nicht weit von Erbil liegt Mossul, das durch den Krieg gegen den IS weltbekannt, aber auch zerstört wurde. Jetzt wird sehr viel Geld in den Aufbau gesteckt. Auch hier hilft Musik bei der Heilung der Stadt. Im September findet hier das Mosul Music Heritage Festival statt, die ganze Stadt wird dann musikalisch bespielt. Ob Ruine oder wiederaufgebaut, in Pop-Up-Konzerten tritt die lebendigste Kulturszene des Iraks auf.
Der britische Künstler Isaac Julien in Düsseldorf
"Was Freiheit für mich bedeutet" lautet der Titel einer fulminanten Retrospektive, die im Kunstforum NRW startet. Sie zeigt noch bis zum 14. Januar 2024 eine hochkarätige Auswahl der Werke des weltweit gefeierten Film- und Installationskünstlers Isaac Julien, von den 1980er Jahren bis in die Gegenwart.
Ken Folletts neuer Roman "Die Waffen des Lichts"
Am 26. September erscheint weltweit Ken Folletts neuer Roman "Die Waffen des Lichts". Es ist mittlerweile sein fünfter Roman, der in der fiktiven Stadt Kingsbridge spielt, dieses Mal am Ende des 18. Jahrhunderts. Mit diesem Roman läutet Follett eine neue Ära ein, das Zeitalter der Industrialisierung. Um den historischen Hintergrund zu recherchieren, studierte Follett unter anderem funktionierende Spinnmaschinen und Dampfwebstühle aus dem 18. Jahrhundert und verbrachte eine Woche auf dem Schlachtfeld von Waterloo. Er besuchte hierfür die Quarry Bank Mill in Cheshire, eine Baumwollspinnerei aus der Zeit seines Romans, die heute ein Museum des National Trust ist. Mit dem neuen Roman schließt Follett einen achtbändigen Zyklus ab, der die letzten tausend Jahre der westlichen Zivilisation beschreibt. Folletts fünf Kingsbridge-Bücher und die drei Bücher seiner Jahrhundert-Trilogie sind dramatische, fesselnde Bestseller, die zusammen die Entwicklung des Abendlandes von der Herrschaft Ethelreds des Unfertigen (966/969 bis 1016) in England bis zur Wahl von US-Präsident Barack Obama darstellen. Die sieben bereits veröffentlichten Romane haben sich bisher insgesamt 76 Millionen Mal verkauft.