Kultur

"Kulturzeit" vom 05.06.2023: "Pageboy" - wie Elliot Page er selbst wurde

Die Themen der Sendung: Elliot Pages Memoiren, "Z: Kurze Geschichte Russlands" - Gespräch mit Olaf Kühl, Doku "Dirty Little Secrets", "Der Pate von Neuruppin", Dirk & Barbara Schmidt.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 05.06.2024

Die Themen der Sendung:

Elliot Pages Memoiren "Pageboy"

Der Schauspieler Elliot Page beschreibt in "Pageboy", wie er sich von Kindheit an falsch in seinem Körper fühlt und durch seine Transition endlich zu sich selbst findet. Der Kanadier hatte im Dezember 2020 in den sozialen Medien sein Trans-Coming-out bekanntgegeben. 2014 hatte Page zunächst ein Coming-out als lesbisch gehabt. Berühmt wurde Page mit dem Film "Juno". Der Film brachte ihm bei der Oscarverleihung 2008 eine Nominierung als beste Hauptdarstellerin ein. Das Buch des 36-Jährigen überzeugt dadurch, dass er sich in jedem Kapitel neu überwindet, seine Geschichte ehrlich und unverblümt zu erzählen. Literarisch nicht gerade komplex, vielleicht auch hastig geschrieben, gibt das Buch einen beeindruckenden Einblick in ein Leben, das erst durch Wandlung lebenswert wurde. Elliot Page nutzt seine Bekanntheit dazu, seine Geschichte zu verbreiten und damit Transmenschen in ihrer Not zu erreichen. Wir haben ihn getroffen.

"Z: Kurze Geschichte Russlands, von seinem Ende her gesehen" - Gespräch mit Olaf Kühl

Der Slawist Olaf Kühl war lange Jahre Osteuropareferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und hat sowohl die Sowjetunion als auch die Russische Föderation intensiv bereist. Nun beschreibt er in seinem Buch "Z: Kurze Geschichte Russlands, von seinem Ende her gesehen", wie sich Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt hat. Kühl zeigt Putins Angst vor Angriffen und seine folgenden Repressionen gegen Oppositionelle wie zum Beispiel den grausamen Umgang mit dem erfolgreichen Jungunternehemer Waleri Pschenitschny, der enteignet, im Gefängnis mehrfach vergewaltigt und zu Tode gefoltert wurde. Russland sagt Kühl eine düstere Zukunft hervor - mit inneren Umbrüchen bis hin zum Verfall. Wir sprechen mit dem Autor.

"Dirty Little Secrets"“ – Die Geheimnisse hinter Spotify

Mehr als acht Millionen Künstler sind auf Spotify, doch weniger als ein Prozent von ihnen verdient 90 Prozent des gesamten Geldes. Wie kann das sein? Genau das will die ARD-Doku "Dirty Little Secrets" herausfinden. Warum profitieren viele etablierte Musiker kaum vom Musik-Streaming, was sind Geistermusiker und warum lässt sich mit schnell komponierter Musik erstaunlich viel Geld verdienen?

"Der Pate von Neuruppin" von Frank Willmann

"Es waren einmal vier Brandenburger Jungs, die viele Jahre mit legalen Mitteln versuchten, an das ganz große Geld zu kommen. Als das nicht klappte, wie sie sich das vorgestellt hatten, sind sie vom Pfad der Tugend abgekommen, haben sich sechs Jahre mit Drogenhandel und anderen kriminellen Delikten befasst, sind ganz oben gewesen, um dann nach einem aufsehenerregenden Prozess ganz tief zu fallen und sehr viele Jahre oder fast ein Jahrzehnt im Gefängnis zu verbringen." Diese kurze Zusammenfassung der Geschichte erzählt Frank Willmann im Gespräch. In seinem Buch "Der Pate von Neuruppin" lässt er die Protagonisten der sogenannten XY Bande zu Wort kommen. Er lässt sie ihre Geschichte selbst erzählen. Die Erinnerungen gehen bis in die Kindheit in der DDR der späteren Kriminellen zurück und so entsteht ein, wenn auch mit Unschärfen behaftetes Bild darüber, was in den Jahren nach 1989 im Osten Deutschlands, in den vielen kleinen rechtsfreien Räumen, so möglich war. Eine True Crime Geschichte aus der ostdeutschen Provinz.

Kinderbücher von Mutter und Sohn: Dirk & Barbara Schmidt

Ein Pinguin, der auf die Wiesn will oder ein Elefant, der seinen Schluckauf nicht mehr los wird: Der Münchner Illustrator Dirk Schmidt (der seit 20 Jahren auch die Axel-Hacke-Kolumne im "SZ-Magazin" bebildert) erstellt gemeinsam mit seiner Mutter Barbara wunderbare Kinderbücher - aktuell: "Der Pinguin, der auf die Wiesn ging". Ein Porträt.

Komponistin Kaija Saariaho gestorben

Die finnische Starkomponistin Kaija Saariaho ist am 2. Juni in ihrer Wohnung in Paris gestorben. Bei Saariaho war im Februar 2021 ein Glioblastom diagnostiziert worden, ein bösartiger und unheilbarer Hirntumor. Auf Rat ihres Arztes habe sie ihre Erkrankung für sich behalten, um sich eine positive Haltung zu bewahren und den Fokus auch weiterhin auf ihr Werk zu lenken. Bekannt war Saariaho unter anderem für ihre Oper "L'Amour de loin", die 2000 bei den Salzburger Festspielen Premiere feierte. 2016 war ihre Komposition das erste Bühnenwerk einer Komponistin seit Ethel M. Smyths "Der Wald" im Jahre 1903, das in der renommierten Metropolitan Opera (Met) in New York aufgeführt wurde. Dabei mochte es Saariaho nicht besonders, wenn Aufhebens um ihren Status als Komponistin in einer Männerdomäne gemacht wurde. "Ich sprach noch nicht einmal gerne darüber", sagte sie in einem Interview der Nachrichtenagentur AP nach einer Klavierprobe an der Met. "Es wäre eine Schande."

Zur Welt kam Saariaho am 14. Oktober 1952 in Helsinki. Sie studierte an der Sibelius-Akademie und der Hochschule für Musik Freiburg. In den 1970er Jahren war sie Gründungsmitglied der finnischen Gruppe "Korvatz auki" ("Offene Ohren"), die es sich zur Aufgabe machte, zeitgenössische Musik mehr Gehör zu verschaffen. Im Jahr 1982 nahm Saariaho eine Tätigkeit am Forschungsinstitut für Akustik/Musik in Paris auf, das in den 70er Jahren vom berühmten französischen Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez gegründet worden war. Fortan begann die finnische Komponistin, elektronische Einflüsse in ihren Kompositionen zu verarbeiten. Unter dem Eindruck einer Aufführung der Oper "St. Francois d'Assise" von Olivier Messiaen bei den Salzburger Festspielen Anfang der 90er Jahre schrieb sie ihre Erfolgsoper "L'Amour de loin". Eine Aufnahme des Werks von Ken Nagano gewann 2011 einen Grammy Award. Met-Geschäftsführer Peter Gelb würdigte Kaija Saariaho als "eine der originellsten Stimmen". Sie habe einen "immensen Erfolg" genossen, teilte er mit. Ihr Werk habe sowohl Einfluss auf den Intellekt als auch auf die Emotionen gehabt. "Es war Musik, die wirklich die Herzen der Menschen berührte. Sie war eine der großen, großen Künstler."

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