Kultur

"Kulturzeit" vom 14.09.2023: Verschleppte Kinder zurück in der Ukraine

Die Themen der Sendung: Nach Russland verschleppte Kinder kehren in die Ukraine zurück, Tatort Raubkunst - Gespräch mit Stefan Koldehoff, Ausstellung zu Raubkunst im Mauritshuis und Humboldtforum und Film "Fallen Leaves".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 13.12.2023

Die Themen der Sendung:

Nach Russland verschleppte Kinder kehren in die Ukraine zurück

Seit Kriegsbeginn werden nach ukrainischen Angaben 19.546 Kinder und Jugendliche in Russland festgehalten. Sie waren in den Ferien nach Russland geschickt worden, oder von russischen Truppen aus Mariupol mitgenommen worden, können aber nicht mehr zurück. Jüngere Kinder werden teilweise von russischen Familien adoptiert, um zu russischen Staatsbürgern erzogen zu werden, ältere werden in Ferienlagern militärisch ausgebildet, um irgendwann gegen Ukrainer zu kämpfen. Wenigen Kindern ist auf abenteuerliche Weise die Rückkehr in die Ukraine gelungen. In Den Haag wollen acht Jugendliche von ihren Erlebnissen berichten.

Tatort Raubkunst - Gespräch mit Stefan Koldehoff

Als vor 20 Jahren eine Kommission in Deutschland gegründet wurde, die die Restitution, also Rückgabe, von NS-Raubkunst vorantreiben sollte, waren die Erwartungen groß. 20 Jahre später fällt die Erfolgs-Bilanz ziemlich bescheiden aus, der Ruf der Kommission dementsprechend auch. Sie sieht den Grund dafür vor allem in ihrer mangelnden Handlungs- und Einflussmöglichkeit und fordert mehr rechtlich verbindliche Vorgaben. Denn sonst entstehe auch im Ausland der Eindruck, dass Deutschland gar nicht wirklich Willens sei, das NS-Unrecht wieder gut zu machen. Politisch-moralische Verpflichtungserklärungen seien nicht genug. Wir sprechen mit dem Kunstkritiker Stefan Koldehoff.

Ausstellung "Raubkunst - 10 Geschichten"

Das Mauritshuis in Den Haag und das Humboldt-Forum beschäftigen sich in einem gemeinsamen Projekt zu Raubkunst mit dem Schicksal von zehn ausgewählten Objekten aus verschiedenen Epochen und Situationen und geben der Raubkunst- und Restitutionsdebatte eine neue Dimension. Auch wenn der Raub von Kunst ein uraltes und globales Phänomen ist, sehen sich vor allem westliche Museen zur kritischen Auseinandersetzung mit eigenen Kollektionen gezwungen. Die Kuratoren haben sich die Frage gestellt, wie und ob sich Kunstobjekte durch den Raub verändern, was sie mit Räubern und Beraubten machen und wie Museen mit Raubkunst umgehen können, aber auch, wie ihre Museen ohne Raubkunst aussehen würden. In Videos und VR-Installationen werden die Geschichten und Schicksale der Objekte erzählt. Dafür wurden die Dokumentarfilmer und VR-Spezialisten Jongsma & O’Neill herangezogen, die drei Videos und drei Virtual Reality-Installationen erstellten. Der Besucher erlebt die Objekte und ihre Geschichte ganz unmittelbar und wird angeregt, über ein Museum der Zukunft nachzudenken. Die Direktorin des Mauritshuis ist in den Niederlanden die treibende Kraft zum Thema Raubkunst. Sie initiierte die Auseinandersetzung des Rijksmuseums mit möglicherweise geraubten Objekten aus der Kolonialzeit, und startete das Projekt PROCE, das sich mit der Herkunft kolonialer Objekte beschäftigte und berät das Kulturministerium zum Thema Raubkunst und Restitution. Das Mauritshuis führt in der nationalen Debatte um die koloniale Vergangenheit. Sein ursprünglicher Besitzer, Prins Maurits van Oranje, baute es mit den Profiten seiner Plantagen in Brasilien. Die Ausstellung eröffnet am 14. September in Den Haag und ist im Frühjahr 2024 im Humboldt Forum zu sehen.

Film "Fallen Leaves"

Als Aki Kaurismäki in den 1980er Jahren sich auf der Weltkarte des Kinos einschrieb, brachte er einen neuen Ton ein. Nur wenige Regisseure schafften es, einen eigenen, unverwechselbaren Stil zu prägen. Dem Finnen gelang das, ein echter Kaurismäki war unverkennbar: klare, satte Farben, nur wenige Kamerabewegungen, wortkarge Charaktere, vornehmlich aus dem Arbeitermilieu und ein ganz eigenwilliger, lakonischer Humor. Zuletzt war es still um den trinkfesten Finnen geworden - sein letzter Spielfilm liegt sechs Jahre zurück. Nun ist ein neuer Kaurismäki da: "Fallende Blätter". Er enthält alle Ingredienzien eines typischen Kaurismäki-Films, eine Art Best of. Vielleicht ist er eine Spur persönlicher und eine Spur melancholischer als frühere Werke. Es geht um die Liebe, das Schicksal, um zwei Proletarier, die sich durchs Leben schlagen und darum, wie der Alkohol alles zunichtemachen könnte.

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