Kultur

"Kulturzeit" vom 27.09.2024: Kulturprotest vor Österreich-Wahl

Die Themen der Sendung: Österreichs Kulturszene vor der Wahl, Ausstellung über Geflüchtete, Siegfried Unseld zum 100. - Gespräch mit Tom Kraushaar, "Element of Crime"-Doku, Comictipps.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 26.10.2024

Die Themen der Sendung:

Österreichs Kulturschaffende vor der Wahl

Am 29. September 2024 wird in Österreich gewählt - und schon lange war das zivilgesellschaftliche Engagement im Land nicht mehr so groß und so breit gefächert wie vor dieser Wahl. Unter den engagierten Bürgerinnen sind sehr viele Künstlerinnen und arrivierte Kunstinstitutionen. Woran das liegt? Nicht zuletzt an der FPÖ, der Freiheitlichen Partei Österreichs, der so genannten Schwesterpartei der AfD, die in Umfragen seit Monaten stimmenstärkste oder zumindest zweitstimmenstärkste zu werden verspricht. Dabei hat Österreich in den vergangenen zwei Jahrzehnten reichlich Erfahrung mit seiner rechten politischen Kraft in Regierungsverantwortung sammeln können – wir erinnern uns an den inzwischen legendären Polit-Skandal, die Ibiza-Affäre, die die letzte Koalition zwischen den Konservativen unter Sebastian Kurz und der FPÖ unter Heinz-Christian Strache endgültig zu Fall brachte.

Ausstellung über Geflüchtete in Pirna

Pirna, die Kleinstadt in Sachsen, hat in den vergangenen Tagen bundesweit Schlagzeilen gemacht: Eine Ausstellung über die Erfahrungen geflüchteter Menschen in Deutschland wurde kurz vor der Eröffnung im Landratsamt eilig abgehängt. Besucher und Mitarbeiter des Amtes hatten sich beschwert, denn die Geflüchteten berichten auch über negative Erfahrungen, die sie in ihrer neuen Heimat gemacht haben. Nun kann man über Aussagen wie "Ich habe kein Leben in Deutschland" oder "Ich weiß nicht, ob ich hierbleiben will" geteilter Meinung sein. Was aber sagt es über die Landespolitik aus, wenn sich der Landrat so schnell und widerstandslos dem Unmut einiger Weniger beugt?

Siegfried Unseld - Gespräch mit Tom Kraushaar

Der 2002 verstorbene Verleger Siegfried Unseld prägte mit einem intellektuell und künstlerisch anspruchsvollen Programm das geistige Leben der Bundesrepublik. Unter den von ihm geförderten und verlegten Autoren sind Max Frisch, Martin Walser, Peter Handke, Rainald Goetz, Peter Weiss und Thomas Bernhard. Unseld wurde am 28. September 1924 als Sohn eines Inspektors in Ulm geboren. Nach einer Ausbildung zum Verlagskaufmann studierte er in Tübingen Germanistik, Philosophie und Ökonomie. Er promovierte 1951 über Hermann Hesse und arbeitete kurzzeitig als Buchhändler. 1952 startete er seine Blitzkarriere bei Verleger Peter Suhrkamp in Frankfurt, wo er von Hesse empfohlen worden war. Sechs Jahre später wurde Unseld zu dessen persönlich haftenden Gesellschafter, nach Suhrkamps Tod 1959 übernahm er die alleinige Geschäftsführung. Im Verlag traf der Patriarch fast bis zum Schluss alle wichtigen Entscheidungen selbst. Wir sprechen aus Anlass seines 100. Geburtstages mit dem Verleger Tom Kraushaar über das Vermächtnis und den Menschen Siegfried Unseld.

Charly Hübners Doku "Element of Crime"

Charly Hübners Dokumentarfilm über "Element of Crime" Charly Hübner hat einen Film über die Berliner Band "Element of Crime" gemacht. Die Band hat ihn gefragt. Und er hat ja gesagt. Eine Mini-Tournee durch fünf Berliner Nächte und Konzertorte. Und durch die fast 40 Jahre Bandgeschichte. Der Film "Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin" erzählt die Geschichte und Gegenwart einer ganz besonderen deutschen Band, die mit ihrer Mischung aus Jazz, Blues und Folk bis heute ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Rock- und Popmusik hat.

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