Kultur

"Kulturzeit" vom 20.11.2023: Kinder im Krieg

Die Themen der Sendung: Kinder im Krieg - Gespräch mit Christian Schneider, Dokumentarfilm "Photophobia", Eva Menasse "Alles und nichts sagen", Polyton-Preisverleihung, Venezia 500, Comicbuchtipps.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 26.01.2024

Die Themen der Sendung:

Kinder im Krieg - Gespräch mit Christian Schneider

Der Krieg in Gaza und die Lage der Menschen dort zieht die Aufmerksamkeit der Medien auf ‎sich. Doch das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnt davor, dabei die dramatische Lage von ‎Kindern und Jugendlichen in der Ukraine aus dem Blick zu verlieren. "Es gibt in der ganzen ‎Ukraine inzwischen kein Kind mehr, das von diesem Krieg verschont geblieben ist“, sagte der ‎Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" ‎nach der Rückkehr von einer Informationsreise in die Region. Es sei entscheidend, "die Not ‎leidende Bevölkerung in der Ukraine gerade jetzt nicht zu vergessen, da sich alle Blicke auf ‎die Krisenregion in Nahost richten". Notwendig sei unter anderem eine psychologische ‎Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die von den seelischen Belastungen des Kriegs ‎schwer betroffen seien. "Mit aller Vorsicht schätzen wir die Zahl behandlungsbedürftiger ‎Minderjähriger auf 1,5 Millionen." Wie Unicef berichtet, ist auch die Lage der Kinder in Gaza ‎katastrophal. Jüngst mussten 28 frühgeborene Säuglinge aus Gaza nach Ägypten evakuiert ‎werden. Der Zustand der Neugeborenen habe sich zuletzt rapide verschlechtert, erklärte ‎Unicef. Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen und ihr Personal müssten von Angriffen ‎verschont bleiben, betonte das Kinderhilfswerk. Wir sprechen mit Christian Schneider über ‎die Lage der Kinder im Krieg.

Doku "Photophobia"

Was machen Krisenzeiten mit uns und wie gehen wir mit ihnen um? Seit eineinhalb Jahren gibt es Krieg in Europa. Wie schaffen es die Menschen in der Ukraine, mit der täglichen Bedrohung zu leben? Welche Auswirkungen hat sie auf Kinder, wie den zwölfjährigen Nikita aus Charkiw? Der Dokumentarfilm "Photophobia" begleitet ihn und die Menschen, die während der massiven russischen Angriffe auf die ukrainische Stadt 2022 in der Charkiwer Metro Schutz suchten. Die beiden Regisseure Ivan Ostrochovský und Pavol Pekarčík verbrachten selbst mehrere Wochen in den Zügen und auf den Bahnsteigen. Ihnen ist es gelungen, mit dem Film spürbar zu machen, was Kindsein im Krieg bedeutet.

"Alles und nichts sagen" - Eva Menasse über das Debattieren in hitzigen Zeiten

Die Stimmung ist angespannt, zum Teil aggressiv und unversöhnlich: Seit dem barbarischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober finden in Berlin und anderen deutschen Großstädten sowohl Pro-Palästina-Demonstrationen als auch Kundgebungen für die Solidarität mit Israel statt. "Es ist gerade so schwierig, in der Mitte zu bleiben und sich nicht diesem binären 'Entweder-da-oder-da' zu unterwerfen", sagt die Schriftstellerin Eva Menasse. "Wir müssen immer moralisch eindeutig sein, wenn es gegen unschuldige Menschen geht. Und deswegen kann ich gegen Hamas sein, aber auch gegen die faschistischen Anteile in der derzeitigen israelischen Regierung. Das widerspricht sich überhaupt nicht." Was wir jetzt erleben, so Eva Menasse, ist Ausdruck einer veränderten Debattenkultur im digitalen Zeitalter. Darüber hat sie einen Essay geschrieben, der unter dem Titel "Alles und nichts sagen" erschienen ist.

Neuer Musikpreis Polyton verliehen

Es soll alles ein bisschen anders sein, der Fokus soll nicht nur auf Kommerz liegen: Das zumindest haben sich die Macher der Akademie für Populäre Musik beim Polyton-Musikpreis als Ziel gesetzt. In insgesamt acht Kategorien wurden am 17. November in Berlin Künstler*innen und Kollektive ausgezeichnet, aber ohne lange Reden und Händeschütteln. Stattdessen interpretierten Tänzer die Gewinner-Werke in einer einstündigen Show künstlerisch, während die Gewinner-Namen auf einer Leuchtanzeige vorbeiliefen. Die Preisträger selbst kamen hinterher nur für gefühlt fünf Minuten auf die Bühne. Live-Gesang bei der Musikpreisverleihung gab es aber auch. So präsentierte etwa Herbert Grönemeyer sein neues Lied "Kaltes Berlin", eine Art nostalgischer Blick ins Jetzt. Der neue Polyton-Musikpreis ist eine Auszeichnung von Musikschaffenden für Musikschaffende. Die Preise vergibt die Akademie für Populäre Musik, deren Mitglieder unter anderem Shirin David, Herbert Grönemeyer, Johannes Oerding und Judith Holofernes sind. Insgesamt 50 Künstlerinnen und Künstler verschiedener Musikgenres sind Teil der Akademie. Zu den bekanntesten Gewinnern gehörte Peter Fox, er erhielt einen Preis in der Kategorie "Performance". Für die Komposition des Mini-Albums "versprochen, alles wird gut!" wurde das Pop-Duo Blumengarten ausgezeichnet, in der Kategorie "Text" überzeugten Schauspielerin und Sängerin Paula Hartmann und die Rapperin Céline mit dem Lied "3 Sekunden", das sexualisierte Gewalt thematisiert.

Ausstellung "Venezia 500" in München

Bellini, Giorgione, Vecchio, Lotto, Tizian und Tintoretto - 210 Bilder, grandiose Leihgaben, alles da. Fantastisch! Aber es gibt dazu auch eine super spannende Kriminalgeschichte mit einem sensationellen Zwischenergebnis. Eines der Bilder, bisher anonym, wird aufgrund von Indizien nun der Kunstwelt präsentiert als ein echter Giorgione, dem sagenumwobensten Maler der Kunstgeschichte - in der Ausstellung "Venezia 500. Die sanfte Revolution" noch bis zum 4. Februar 2024 in der Alten Pinakothek in München.

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