Kultur
"Kulturzeit" vom 17.05.2023: Johnny Depps Comeback in Cannes
Die Themen der Sendung: Johnny Depp in Cannes, Fehlerkultur in der Politik - Gespräch mit Helene Bubrowski, Missbrauchsopfer beim Papst, "Reiche Schweiz. Arme Menschen", "Queer - Eine deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis heute".
- Produktionsland und -jahr:
- Deutschland 2023
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 17.08.2023
Die Themen der Sendung:
Johnny Depps Comeback in Cannes
Mit seiner Rolle als König Ludwig XV. in "Jeanne du Barry" ist dem US-Schauspieler Johnny Depp ein Comeback auf der Kinoleinwand gelungen. "Jeanne du Barry" erzählt die Geschichte der skandalösen Beziehung des französischen Königs zu seiner Mätresse Marie-Jeanne Bécu, die aufgrund ihrer ärmlichen Verhältnisse für Aufruhr sorgte. Nach einem langwierigen Rechtsstreit Depps mit seiner Ex-Frau Amber Heard markiert das Historiendrama sein Comeback in der Filmbranche. Der Film eröffnete die 76. Filmfestspiele in Cannes. Wir waren dabei.
Mehr zum Filmfestival in Cannes
"Die Fehlbaren" - Gespräch mit Helene Bubrowski
Helene Bubrowski analysiert in ihrem Buch "Die Fehlbaren" schonungslos das politische Fehlverhalten von Politiker*innen. Sie beleuchtet, wie Fehler vertuscht, geleugnet oder ausgesessen werden. Dabei nimmt sie auch die Rolle der Medien unter die Lupe und skizziert Wege zu einer besseren Fehlerkultur. Das Buch ruft zu einem Umdenken auf und weist auf die dringende Notwendigkeit hin, das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit wiederherzustellen. Bubrowski zeigt mutige Lösungswege auf und stellt die Herausforderungen an die Politik in den Mittelpunkt. Wir haben mit Helene Bubrowski über ihr Buch gesprochen.
Missbrauchsopfer beim Papst
Am 6. Mai startete eine Aktion, die es so noch nirgendwo auf der Welt gab: eine Gruppe von Betroffenen, die als Kinder in der katholische Kirche sexuell missbraucht wurden, brach mit allen Tabus: sie bringen ihre persönlichen Geschichten, ihr erlebtes Leid und ihre Forderungen direkt nach Rom. Die Gruppe fuhr von München mit dem Fahrrad nach Rom. Unterwegs machten sie Halt in diversen katholischen Gemeinden, suchten das Gespräch mit anderen Betroffenen und Kirchenmännern. Gerade in Italien, wo die Kirche sich immer noch gegen eine systematische Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs sträubt, wollten sie lautstark gegen Vertuschung und für Veränderung und mehr Präventionsarbeit in der katholischen Kirche werben. In Bozen beispielsweise trafen sie den Bischof und andere Betroffene. Es geht um Erfahrungsaustausch.
Die Missbrauchsopfer in Bayern haben inzwischen durch ihr großes Engagement und das unabhängige Missbrauchsgutachten weltweit eine Vorreiterrolle eingenommen. Heute, am 17. Mai, waren sie zu einer persönlichen Audienz bei Papst Franziskus.
"Reiche Schweiz. Arme Menschen" von Bruno Fuchs
Obwohl die Schweiz gemeinhin als wohlhabendes Land gilt, waren im Jahr 2019 dennoch 8,7 Prozent der Schweizer Bevölkerung von Armut betroffen. In seinem Buch "Reiche Schweiz. Arme Menschen" hat Bruno Fuchs untersucht, wie Menschen an der Armutsgrenze in der Schweiz leben und welche Hoffnungen, Wünsche und Schwierigkeiten sie haben. Er hat sich mit elf Männern und Frauen verschiedener Altersgruppen getroffen, die aus unterschiedlichen Gründen in die Armut geraten sind und in diesem Buch bereitwillig über ihr Leben berichten. Durch diese eindringlichen Porträts werden die Leser berührt, zum Nachdenken angeregt und das gesellschaftliche Tabu der Armut wird herausgefordert.
Benno Gammerls Buch "Queer - Eine deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis heute"
Deutschlands queere Geschichte wurde lange vernachlässigt. Und so scheint queeres Leben erst in den letzten Jahrzehnten zum Thema geworden zu sein – dabei kämpften Homosexuellenbewegungen bereits im deutschen Kaiserreich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. München spielte dabei als liberale Insel im Freistaat eine wichtige Rolle. Der Historiker Benno Gammerl hat jetzt erstmals und umfassend die queere Geschichte Deutschlands aufgeschrieben.