Kultur

"Kulturzeit" vom 04.04.2023: Irans mutige Frauen

Die Themen der Sendung: "'Wir haben keine Angst!'– Geschichten von den mutigen Frauen Irans", Pergamon-Museum - Gespräch mit Nikolaus Bernau, Lehrermangel, Kenia goes Wacken, 50 Jahre Bobby Car.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 04.04.2024

Die Themen der Sendung:

"'Wir haben keine Angst!'– Geschichten von den mutigen Frauen Irans"

Sie sitzen im Gefängnis, sind ins Exil gezwungen, riskieren ihr Leben für die Revolution: Die mutigen Frauen Irans. Die Publizistinnen Natalie Amiri und Düzen Tekkal wollen, dass sie gehört werden! Dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Sie haben 15 Frauen gebeten, in Texten oder Interviews, ihre Geschichten zu erzählen. Es sind Geschichten über drakonische Strafen und unendliche Hoffnung, über Erniedrigung und gleichzeitig unerschütterlichen Glauben daran, dass die Zeit des Mullah-Regimes bald vorbei sein könnte. Das Buch, das Amiri und Tekkal als Herausgeberinnen jetzt veröffentlichen, trägt den programmatischen Titel "Wir haben keine Angst!". Und der Mut dieser Frauen ist wirklich unglaublich: Einige von ihnen sind gerade in Haft und lassen Texte aus dem Gefängnis schmuggeln, eine Frau ist im Hafturlaub und muss eigentlich aufpassen, was sie sagt, und auch jene im Exil müssen den langen Arm der iranischen Revolutionsgarden fürchten.

"Mein Mut ist durch das Leid entstanden, dem ich begegnet bin", sagt die bekannte Menschenrechtsaktivistin und Rechtsanwältin Nasrin Sotoudeh. In den Texten der Frauen wird deutlich, dass der Kampf gegen das Regime schon über Jahrzehnte andauert. Der Iran habe bereits mehrere Protestbewegungen erlebt, aber jetzt seien sie auf der Zielgeraden, so fassen die Herausgeberinnen die Stimmung zusammen. Das Wichtigste sei, dass die Aufmerksamkeit nicht nachlasse, dass ausländische Medien weiter berichten und Regierungen intervenieren. Zu Wort kommen die Schach-Weltmeisterin und -Schiedsrichterin Shohreh Bayat und die belutschische Menschenrechtsaktivistin Fariba Balouch in London. Die Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi meldet sich – unter Lebensgefahr – aus dem Gefängnis zu Wort. Sie berichten, was ihnen und ihren Mitstreiterinnen in Iran seit Jahrzehnten vom Regime angetan wird, welche Hoffnungen sie jetzt haben – und: Warum sie nicht aufhören werden, für Menschenrechte in Iran zu kämpfen.

Pergamon-Museum schließt wegen Sanierung

Ihn wird man voraussichtlich 2027 endlich wieder zu sehen bekommen: Der Pergamon-Altar ist eines der bedeutendsten erhaltenen Kunstwerke der griechischen Antike. Er befindet sich im seit zehn Jahren geschlossenen Bauabschnitt A des Pergamonmuseums in Berlin. Doch die Vorfreude ist getrübt. Denn ab Oktober schließt das Museum erstmal komplett. Mit der Einteilung in zwei Bauabschnitte sollten ursprünglich stets einige Teile während der umfassenden Arbeiten zugänglich bleiben. Diese Pläne wurden nun geändert. Alle Kulturschätze werden weggesperrt – für voraussichtlich vier Jahre. Der Südflügel mit dem Vorderasiatischen Museum und dem dort aufgebauten Ischtar-Tor aus Babylon soll sogar erst 2037 wieder zugänglich sein. Der Publikumsliebling unter den Berliner Museen mit rund einer Million Besuchern jährlich gehört zur Museumsinsel und ist Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Bereits seit 2013 wird das Pergamon-Museum saniert. Doch das architektonische Konzept sei heute schon veraltet, monieren Kritiker. Auch energetisch sei die Planung ein Desaster. Am Ende wird die Sanierung länger dauern als der Neubau des neoklassizistischen Gebäudes, das während der Weimarer Republik fertiggestellt wurde. Die voraussichtlichen Kosten für Sanierung und Erweiterung des Museumsbaus haben sich jetzt schon vervielfacht. Von ursprünglich 240 Millionen Euro auf jetzt 1,5 Milliarden. Wie konnte es so weit kommen? Das fragen wir den Journalisten und Kunstwissenschaftler Nikolaus Bernau.

Vom Niedergang eines Berufes - Der katastrophale Lehrermangel in Deutschland ist selbstverschuldet und führt Deutschland in eine beispiellose Bildungskrise

In deutschen Schulen mangelt es massiv an Lehrkräften: Bundesweit fehlen mehr als 12.000 Lehrerinnen und Lehrer, und die Lage wird sich eher verschärfen als verbessern. Bildungsministerin Eva Feußner will in Sachsen-Anhalt die Viertagewoche an einigen Schulen testen. Außerdem sollen die Lehrkräfte ab April ein zusätzliche Stunde in der Woche unterrichten. Ein Affront gegen diejenigen, deren Solidarität man doch jetzt am meisten brauche, findet der Kabarettist und studierte Deutschlehrer Johannes Schröder. Wie schlimm es um das deutsche Bildungssystem steht, sehe man daran, wieviele Quer- und Seiteneinsteiger mittlerweile an den Schulen eingesetzt werden, um den Mangel kurzfristig auszugleichen. Der Wissenschaftler Axel Gehrmann sieht hierin allerdings mehr als eine Notlösung, nämlich eine Chance für das eingestaubte Bildungssystem. Eins ist allen klar: Es ist Zeit zu handeln, und der Bedarf an Lehrkräften wird immer größer. In der Not sind nun Experimentierfreude und Flexibilität gefragt.

Kenia goes Wacken Open Air

Nairobi ist seit langem ein internationales Zentrum für viele Musikszenen. Doch verglichen mit der westlichen Szene ist der kenianische Metal noch recht neu. Doch das Interesse an dem Musikgenre mit seinen politischen Ausdrucksformen wächst. Die Szene umfasst mittlerweile tausende Fans. Last Years Tragedy, eine der ältesten kenianischen Metalbands, bereitet sich aktuell auf das Konzert Battle "Southern Africa Heats" vor, in dem verschiedene kenianische Bands gegeneinander antreten, um einen begehrten Platz auf dem deutschen Wacken Open Air zu erhalten. Das Wacken Open Air Metal Battle ist der international größte und renommierteste Wettbewerb der Szene. Wir waren dabei.

50 Jahre Bobby Car

Es ist die erste Idee von Freiheit, Mobilität, Autonomie, Unabhängigkeit: den Eltern davonfahren. Kein Auto wird jemals wieder so schön sein, wie das erste, das man besitzt: das Bobby Car. Es ist eines der weltweit meistverkauftesten Fahrzeuge der Welt – und stammt aus Franken. Das Stadtmuseum Fürth würdigt dem 50-jährigen Designklassiker nun eine umfassende Schau.

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