Kultur

"Kulturzeit'" vom 03.07.2025: Im Ernstfall töten: Was "kriegstüchtig" heißt

Die Themen der Sendung: Deutschland wird "kriegstüchtig", 30 Jahre Srebrenica, Erosion des Völkerrechts - Gespräch mit Kai Ambos, Urteil zu Sean Combs, Film "Hot Milk".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2025
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 03.10.2025

Die Themen der Sendung:

Deutschland wird "kriegstüchtig" - Was die "Zeitenwende" für unsere Gesellschaft bedeutet

1955 wurde die Bundeswehr gegründet. In den 70 Jahren ihrer Existenz galt es als ausgeschlossen, dass deutsche Soldaten dauerhaft im Ausland stationiert werden. Dieses Tabu wird jetzt gebrochen. Deutschland verlegt in den nächsten zwei Jahren fast 5000 Soldaten nach Litauen. 70 Jahre lang war die Bundeswehr außerhalb der Kasernen kaum sichtbar. Jetzt finden Bundeswehr-"Schnupperkurse" statt – 15-Jährige können ein paar Tage in Kasernen übernachten und den Soldaten-Alltag kennenlernen. Was aber bedeutet es, wenn eine Gesellschaft "kriegstüchtig" werden soll?

Erosion des Völkerrechts - Gespräch mit Kai Ambos

Dass der Massenmord von Srebrenica von den internationalen Gerichten nach und nach juristisch aufgearbeitet wurde, war ein Signal in die Welt, dass das Völkerrecht durchgesetzt werden kann, wenn der nötige Wille dahinter steckt. Inzwischen gibt es daran große Zweifel. Viele kritisieren, dass genau dieses Völkerrecht ausgehöhlt wird, es nur heran gezogen wird, wenn es in die eigene Agenda passt. Woran also sollen wir uns noch halten? Wir sprechen mit dem Straf- und Völkerrechtler Kai Ambos.

"Akademie Graz" zeigt Srebrenica-Ausstellung

Es war das erste große Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf europäischem Boden nach dem Zweiten Weltkrieg: Der Völkermord von Srebrenica  im Jahr 1995. 2025 jährt sich der Genozid zum 30. Mal, der 11. Juli wurde von der UN-Generalversammlung zum Internationalen Gedenktag erklärt. Juristisch sind die schrecklichen Ereignisse zwar aufgeklärt, aber die Wunden sitzen immer noch tief. Die US-amerikanisch-bosnische Künstlerin Aida Sehovic tourt seit vielen Jahren mit einem Kunstprojekt durch die Welt, das sich mit der Erinnerung an diesen Zivilisationsbruch beschäftigt. Zur Zeit ist es in Graz zu sehen, in der Galerie Akademie Graz.

US-Rapper Sean Combs entgeht lebenslanger Haft

Den Blick nach oben gerichtet und mit zum Gebet gefalteten Händen lauschte der US-Rapper Sean "Diddy" Combs der Urteilsverkündung im Prozess wegen mutmaßlicher Sexualverbrechen. "Schuldig" in zwei Anklagepunkten, "unschuldig" in den drei wichtigsten, lautete am Mittwoch das Urteil der Geschworenen in New York. Der 55-jährige Musiker schien danach wie erlöst. Denn er muss wohl nicht bis zum Ende seines Lebens ins Gefängnis. Die Geschworenen verurteilten Combs, seine Ex-Freundin Casandra "Cassie" Ventura sowie eine andere Klägerin der Prostitution zugeführt zu haben. In beiden Fällen droht jeweils eine Höchststrafe von zehn Jahren Haft. US-Medien halten sogar nur vier bis fünf Jahre für realistisch. In drei weiteren Anklagepunkten sprach ihn die Jury dagegen frei. Darunter beim Hauptvorwurf, der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Combs, der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannt ist, war im September festgenommen worden und wurde in ein berüchtigtes New Yorker Gefängnis eingeliefert. 

Die Staatsanwaltschaft in New York hatte dem Rapper vorgeworfen, über Jahre hinweg Frauen missbraucht, bedroht und genötigt zu haben, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen. Er habe ein "kriminelles Unternehmen" mit Helfern geführt. Mehrere Frauen hatten in dem mehrwöchigen Prozess von jahrelangen schweren sexuellen und körperlichen Misshandlungen berichtet. 

Film "Hot Milk"

Eine an einer mysteriösen Lähmung leidende Frau reist in Begleitung ihrer Tochter in die südspanische Küstenstadt Almería, um sich bei einem Heiler in Behandlung zu begeben. In der flirrenden Hitze verstärken sich die Spannungen zwischen den Frauen. Als die Tochter eine Affäre mit einer freiheitsliebenden Frau beginnt, bricht das System aus Abhängigkeit und Kontrolle immer mehr auseinander. In der Adaption des gleichnamigen Romans von Deborah Levy geht es um Abhängigkeiten, Kontrolle und verdrängte Traumata. Das Regiedebüt der Drehbuchautorin Rebecca Lenkiewicz ist jetzt in den deutschen Kinos zu sehen.

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