Kultur
"Kulturzeit" vom 28.05.2025: Harvards Kampf für kulturelle Freiheit
Die Themen der Sendung: "Kultur. Eine neue Geschichte der Welt", "Project 2025" - Gespräch mit David A. Graham, Marion Ackermann, Wes Andersons "Der Phönizische Meisterstreich".
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 28.08.2025
Die Themen der Sendung:
Martin Puchners "Kultur. Eine neue Geschichte der Welt"
Der deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftler Martin Puchner erzählt, wie Kultur durch Begegnungen, Wiederentdeckungen, Nachahmungen und Übernahmen über Jahrhunderte Gesellschaften vorangetrieben und weiterentwickelt hat. Der Vorwurf der "kulturellen Aneignung" ist demnach ebenso falsch wie das Streben nach Isolationismus. Dem Harvard-Professor Puchner gelingt es dabei spielerisch, Anekdotisches mit Philosophischem zu verbinden.
Trumps "Project 2025" - Gespräch mit David A. Graham
Viele von Trumps Regierungsvorhaben seiner zweiten Amtszeit stammen aus den Vorschlägen des "Project 2025", das im Wahlkampf für Wirbel sorgte. Das Manifest wurde von Hunderten namhaften Konservativen über zwei Jahre zusammengetragen und umfasst 920 Seiten. Nach lauter Kritik distanzierte sich Trump zwar 2024 davon und erklärte, er wisse nichts davon. Allerdings waren viele seiner früheren Mitarbeiter involviert. Nach Trumps zweitem Wahlsieg vertiefte sich der "The Atlantic"-Journalist und Autor David A. Graham in "Project 2025". Seine Analyse "Der Masterplan der Trump-Regierung" ist gerade auf Deutsch erschienen. Wir sprechen mit Graham über sein Buch.
Neue SPK-Präsidentin Marion Ackermann
Marion Ackermann ist die neue Herrin der Museumsinsel, dem Herzstück ihres neuen Reiches. Als erste Frau leitet sie ab Juni 2025 die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, SPK. Deutschlands wichtigste Kultureinrichtung gilt vielen als schwerfälliger Tanker. Ackermann wiill Leichtigkeit in die Stiftung bringen. Große Schätze wie Capar David Friedrichs "Mönch am Meer" gehören zu ihrem Kulturkosmos, die alten Meister in der Gemäldegalerie und die ethnologischen Sammlungen im Humboldtforum sowie Archive, Forschungsinstitute und Bibliotheken. Und ein paar milliardenschwere Großbaustellen. Eine neues Haus, das "berlin modern" entsteht am Kulturforum. Das Pergamonmuseum eröffnet 2027 den Nordflügel, der Südflügel aber wird bis 2037 restauriert und bleibt bis dahin geschlossen. Strukturell unterfinanziert sei die Preußenstiftung, so Ackermann. Die Kulturmanagerin soll nun Sponsoren suchen und weniger präsidial führen als ihr Vorgänger Hermann Parzinger.
Wes Andersons "Der phönizische Meisterstreich" kommt ins Kino
Einer der großen Mythenerzähler unserer Zeit ist der Texaner Wes Anderson – seine Filme sind märchenhaft und immer auch etwas durchgeknallt. In seinem neusten, "Der phönizische Meisterstreich", hat es ein wohlhabender Geschäftsmann in den 1950ern mit Firmen aus dem Rüstungs- und Raumfahrtmetier zu einem der reichsten Männer Europas gebracht. Als er ein neues Start-up lanciert, gerät er ins Visier einer ganzen Reihe von Männern, die zu allem entschlossen sind. In dieser Situation ernennt er seine Tochter, die als Nonne im Kloster lebt, zur Alleinerbin seines Vermögens. Die Chemie stimmt zwischen Newcomerin Mia Threapleton und Hollywood-Schwergewicht Benicio del Toro in den Hauptrollen. Bestimmt schadet es nicht, als Tochter von Kate Winslet die Schauspielerei im Blut zu haben. Als Novizin verkörpert Threapleton auch eine junge moralisch orientierte Generation. Wegen seiner legendären Wohlfühlatmosphäre drängeln sich in Wes Andersons Filmen die Giganten der Branche – selbst für kleinste Rollen. Dabei sein ist alles: Scarlett Johansson, Tom Hanks, Bill Murray und Brian Cranston sind diesmal mit von der Partie. Und viele kommen wieder - wie Benicio del Toro. "Der phönizische Meisterstreich" ist ein großer Spaß und Wes Anderson in Reinkultur.