Kultur

"Kulturzeit" vom 23.05.2023: Gekränkte Freiheit - die Krise der offenen Gesellschaft

Die Themen der Sendung: "Gekränkte Freiheit", iranische Opfer, Helga Schubert "Der heutige Tag", Biennale-Venedig: Österreich-Pavillon, Josephine-Baker-Ausstellung, Linebug.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 26.11.2023

Die Themen der Sendung:

Die offene Gesellschaft in der Krise

Die Gesellschaft scheint sich in Krisenzeiten immer stärker in verhärtete Lager zu spalten. Konservative, rechte Politiker und Publizisten entfachen wahre Stürme der Entrüstung gegen ein Heizungstauschgesetz, gegen wokes Gendern, gegen Fleischverzicht, gegen Klima-Aktivismus. Angeblich, so der Vorwurf, drohe die Einschränkung der individuellen Freiheit in einer libertären Gesellschaft. Doch wie begründet ist diese Angst tatsächlich, wie viel davon ist nur medial erzeugt und wie stark behindert sie eigentlich vernünftige und dringend notwendige Entscheidungen und Entwicklungen für die Zukunft? Die Soziologen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey haben sich die jüngsten Entwicklungen in unserer Gesellschaft genauer angesehen für ihr Buch "Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus".

Iran: Opfer der Revolution

Erfan und Milad protestierten gegen das Regime und wurden gezielt beschossen. Bis heute tragen sie Kugeln im Körper. Die Regierung Irans will abschrecken und bestraft die Demonstranten mit brutaler Härte.

Helga Schubert über die Pflege ihres kranken Mannes: "Der heutige Tag - ein Stundenbuch der Liebe"

Vor zwei Jahren, mit 80, wird Helga Schubert die älteste Preisträgerin des Ingeborg-Bachmann-Preises. Ihr Erzählband "Vom Aufstehen" von 2021 wird inzwischen in der 18. Auflage verkauft. Mit ihrem Text über die problematische Mutter-Tochter-Beziehung trifft sie den Nerv der Leserschaft. Jetzt erscheint ihr neues Buch "Der heutige Tag". Darin beschreibt sie die Pflege ihres Mannes, der an Bett und Rollstuhl gefesselt ist. Sie selbst übernimmt diese Pflege, 24/7, wie man neudeutsch sagt. Seit einem halben Jahrhundert sind sie zusammen. Ihren Mann, den Maler und ehemaligen Psychologie-Professor, lernte sie beim Studium der Psychologie an der Humboldt Universität in Berlin kennen. Sie war seine Studentin. Später arbeitete sie als Psychotherapeutin. Seit den 1960er Jahren schreibt sie täglich, und seit 1976 war sie unter ständiger Beobachtung der Stasi.

Neben der Pflegesituation, die Helga Schubert wie immer sehr geradeheraus beschreibt - Nebensätze mag sie nicht - erzählt sie auch von der Enge, die sie immer empfunden hat in der DDR. Doch ihr Mann wollte bleiben. Insofern erzählt sie eigentlich von einer großen, lebenslangen, Liebe zu einem Menschen. Der Untertitel des Buches lautet nicht umsonst "Ein Stundenbuch der Liebe".

Spionin und Bürgerrechtlerin – eine Ausstellung über Josephine Baker in der Bundeskunsthalle Bonn

Sie war der erste weibliche Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln: Josephine Baker. 1906 in St. Louis geboren, erlebte sie als Kind Rassentrennung und Gewalt. Nach ersten Showerfolgen in den USA ging sie 1925 nach Europa und fand in Paris einen Ort der Freiheit. Die "schwarze Venus" begeisterte das Publikum, wurde zur höchstbezahlten Revuetänzerin und inspirierte die Kunst- und Literaturszene. Während des Zweiten Weltkrieges kämpfte sie als Spionin der französischen Résistance gegen die Nazis. In den USA war sie eine Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Der 20. Mai wird dort als Josephine-Baker-Day gefeiert. Auch fast ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod hat ihre Strahlkraft nicht nachgelassen. Die Bundeskunsthalle in Bonn widmet der Künstlerin und Freiheitskämpferin eine große Ausstellung, zu sehen bis zum 24. September 2023.

Architektur-Biennale in Venedig: Österreich-Pavillon

Venedig steht seit dieser Woche ganz im Zeichen der Architekturbiennale. Der österreichische Beitrag im Pavillon von Josef Hoffmann hat das Problem des Massentourismus in Venedig zum Thema gemacht - und sich damit den Unmut der Biennale-Leitung zugezogen.

Die dänische Band Linebug

Die Singersongwriterin Line Bøgh und der Maler Christian Gundtoft sind das Duo Linebug. Sie kombinieren melancholische Songs mit Video-Digitalkunst. Auf einer Tour durch Deutschland machten die beiden Dänen vor einiger Zeit in Zeitz Station. Der morbide Charme der Stadt nahm sie so ein, dass sie beschlossen, nach Zeitz zu ziehen. Jetzt haben sie gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg das Lied "Skyline" über die Stadt produziert.

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