Kultur
"Kulturzeit" vom 07.05.2025: Gaza - zwischen Hunger und Vertreibung
Die Themen der Sendung: Situation in Gaza - Gespräch mit Hamza Howidy, Jüdisches Filmfestival Berlin-Brandenburg, Wim Wenders' "Die Schlüssel zur Freiheit", Frauen und die Papst-Wahl, Antonio Salieri.
- Produktionsland und -jahr:
-
Deutschland 2025
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 07.08.2025
Die Themen der Sendung:
Situation in Gaza - Gespräch mit Hamza Howidy
Weltweit wächst die Sorge um die Bevölkerung des Gazastreifens. Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Mustafa erklärte das Gebiet am 7. Mai zur Hungersnotzone und rief die Vereinten Nationen auf, entsprechend zu handeln. Neben der sich verschlechternden humanitären Lage sorgen die von Israel geäußerten Besatzungs- und Vertreibungspläne für Angst und Kritik. Das israelische Sicherheitskabinett hatte einen Plan verabschiedet, der nach Angaben aus Regierungskreisen eine "Eroberung" des Palästinensergebiets und das "Festhalten" an den eroberten Territorien vorsieht. Wir sprechen mit Hamza Howidy über die Situation in Gaza. 2023 wurde der palästinensische Friedensaktivist aufgrund seiner Teilnahme an Protesten gegen die Hamas festgenommen und kam nur gegen ein Bestechungsgeld seiner Familie frei. Seit 2024 lebt er in Deutschland.
Jüdisches Filmfestival Berlin-Brandenburg 2025
Die 31. Ausgabe des Jüdischen Filmfestivals Berlin-Brandenburg findet vom 6. bis 11. Mai statt. Die fast 60 Filme im Programm zeigen jüdische Identitäten und Geschichten aus aller Welt: komisch, tragisch, bewegend, aber auch überraschend. Trotz allem wurde das Festival mit Humor eröffnet, mit der New Yorker Komödie "Bad Shabbos". Beim traditionellen Familien-Freitags-Dinner kommt ein Gast ums Leben. Aber wie bloß die Leiche entsorgen, ohne die Shabbat-Regeln zu brechen?
Gerade in schlimmen Zeiten wie diesen ist die große Stärke des Festivals: Filme aus ungewöhnlicher Perspektive, mit bisher ungehörten Stimmen zu zeigen. "Open Wound" zeigt den schmerzlichen Zwiespalt der Beduinen, in dem die meisten von ihnen leben. Denn sie sind beides: arabische Muslime und israelische Staatsbürger, die teilweise auch freiwillig in der israelischen Armee dienen. Mindestens 22 Beduinen wurden beim Angriff der Hamas getötet. Und doch stehen sie nach dem Terrorangriff als Araber unter Generalverdacht. Und für die Hamas sind sie Verräter. Bewegend, wie sich der Regisseur für Toleranz, Frieden und Verständigung einsetzt. Mehr voneinander erfahren, stereotype Feindbilder aufbrechen - das will auch ein preisgekrönter Dokumentarfilm, den rechte Aktivisten in Israel verhindern wollten. Mehr voneinander erfahren, stereotype Feindbilder aufbrechen - das will auch ein preisgekrönter Dokumentarfilm, den rechte Aktivisten in Israel verhindern wollten. Zu kritisch geht ihnen "The Governor" mit einem unrühmlichen Kapitel der israelischen Geschichte um. Die junge Regisseurin Danel Elpeleg erforscht darin die Militär-Karriere ihres Großvater und stößt auf schockierende Fakten. Ein Festival, das Einsichten weitet.
Wim Wenders Kurzfilm "Die Schlüssel zur Freiheit"
Zwei silberfarbene Schlüssel liegen in einer Schatulle in einem kleinen Museum im ostfranzösischen Reims: Sie öffneten einst die Tür zum Hauptquartier der westlichen alliierten Streitkräfte, die sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in einer Berufsschule eingerichtet hatten. In dem sogenannten Kartenraum in Reims unterzeichnete der deutsche Generaloberst Alfred Jodl in der Nacht zum 7. Mai 1945 um 02.41 Uhr die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Die deutsche Regiegröße Wim Wenders hat zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs einen Kurzfilm über den als Museum erhaltenen Raum gedreht. Der Anblick der Schlüssel habe ihn sehr berührt, erzählt Wenders in seinem Film, der historische Aufnahmen mit seinen persönlichen Beobachtungen verknüpft. "Von meiner Kindheit an habe ich 80 Jahre in dem Frieden gelebt, den die Nacht in dieser Schule uns allen gebracht hat", fügt Wenders hinzu, der im August 1945 geboren wurde.
Papst-Wahl im Vatikan: Wann werden Priesterinnen geweiht?
Mit dem Konklave beginnt im Vatikan der Machtkampf um den Chefsessel. Wird der neue Papst auch Frauen zum Priesteramt zulassen? Engagierte Katholikinnen, die die Lehre der Kirche ändern wollen, berichten. Darunter die Schweizer Theologin Jacqueline Straub, die seit Jahren um die Erlaubnis zur Priesterweihe kämpft. Bisher erfolglos.
200. Todestag von Antonio Salieri
Er war Komponist, Pädagoge, Gründungsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde und langjähriger Leiter der Wiener Hofmusikkapelle: Antonio Salieri. Ein breites Publikum assoziiert den Italiener in erster Linie als Rivale von Superstar Wolfgang Amadeus Mozart, was maßgeblich auf Miloš Formans Spielfilm "Amadeus" aus dem Jahr 1984 zurückzuführen ist. Jetzt soll Antonio Salieri rund um seinen 200. Todestag endgültig ins richtige Licht gerückt werden. Als 17-jähriger schrieb er seine erste Messe, wenig später wurde er Hofkomponist und Dirigent der Hofoper und damit zum höchsten "Musikbeamten" im Land, womit er sich auch gegen Wolfgang Amadeus Mozart durchsetzte. Als Pädagoge prägte Salieri maßgeblich das Wiener Musikleben, unterrichtete etwa Ludwig van Beethoven oder Franz Liszt und entdeckte beim Vorsingen für die Wiener Sängerknaben im Jahr 1804 den damals siebenjährigen Franz Schubert.