Kultur

"Kulturzeit" vom 26.08.2022: Friedenspreisträgerin Dangarembga vor Gericht

Die Themen der Sendung: Friedenspreisträgerin Dangarembga vor Gericht, Radikaler Universalismus - Gespräch mit Omri Boehm, Die USA aus der Sicht des Fotografen Ken Light und Tenor Jonathan Tetelman.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2022
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 26.08.2023

Die Themen der Sendung:

Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga vor Gericht

Tsitsi Dangarembga
Tsitsi Dangarembga
Quelle: dpa

Das Verfahren gegen die simbabwische Autorin Tsitsi Dangarembga zieht sich weiter in die Länge. Das Antikorruptionsgericht in Harare soll die Entscheidung in dem Prozess auf den 29. September verschoben haben. Eigentlich war für 26. August ein Urteil in dem seit zwei Jahren andauernden Verfahren erwartet worden. Dangarembga muss sich wegen angeblicher Aufwiegelung zur Gewalt und einem Verstoß gegen Corona-Auflagen vor Gericht verantworten. Die 63-Jährige hatte im Juli 2020 an einer Demonstration für mehr Demokratie teilgenommen und dabei ein Schild hochgehalten, auf dem sie Reformen forderte. Gegen Kritiker*innen wir Dangarembga geht die simbabwische Regierung unter Präsident Emmerson Mnangagwa zunehmend autoritär vor und das zuständige Antikorruptionsgericht in Harare untersteht dem Präsidenten direkt. Tsitsi Dangarembga wurde mehrfach ausgezeichnet. 2021 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Sie sei eine "weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur", hatte die Jury ihre Entscheidung begründet. Dangarembga engagiert sich in ihrer Heimat unter anderem für die Rechte von Frauen und im Kampf gegen Korruption. Wir haben Dangarembga vor dem Prozess in Simbabwe begleitet.

Radikaler Universalismus - Gespräch mit Omri Boehm

Die documenta 15 ist geprägt von Antisemitismusvorwürfen und unzähligen Diskussionen. Doch eigentlich wollte diese documenta besonders weltoffen sein, sie sollte den globalen Süden mit Europa verbinden. Statt Zuschreibungen und Vorurteile abzubauen wurde das gegenseitige Unverständnis nur noch größer. Doch wie wäre es, das documenta-Debakel mal philosophisch zu betrachten – aus dem Blickwinkel des Universalismus? Omri Boehm, deutsch-israelischer Philosoph, appelliert für einen radikalen Universalismus und hat darüber ein Buch geschrieben: "Radikaler Universalismus - jenseits von Identität" ist ein Plädoyer für eine kompromisslose Idee von Gerechtigkeit: Nicht nationale Einzelinteressen bestimmen unser Handeln, sondern ein über allem stehendes Prinzip: Alle Menschen sind gleich. Debatten um Race, Gender und Erinnerungskultur könnten so ganz anders betrachtet werden. Wir müssten uns fragen: Wo liegt die übergeordnete Wahrheit/Gerechtigkeit? Ausgangspunkt seines Universalismus bildet die Philosophie Immanuel Kants und sein Appell an die Vernunft des Menschen. Boehms Überlegungen sind ein kühner Entwurf, den es sich zu denken lohnt. Sie geben uns die Möglichkeit aus den festgefahrenen, moralisch aufgeladenen Identitätsdebatten auszusteigen, Abstand zu nehmen und über eine allumfassende Gerechtigkeit nachzudenken. Wir sprechen mit Omri Boehm über seine Thesen.

Die USA aus der Sicht des Fotografen Ken Light

"Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann. Fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt!": Dieser Satz aus der Antrittsrede von US-Präsident John F. Kennedy hat eine ganze Generation inspiriert - auch den jungen Fotografen Ken Light (*1951). Der gebürtige New Yorker ist mit der Kamera quer durch die USA gereist, fest in dem Glauben, dass die Staaten ein gerechtes Land werden können - wenn man, so wie er, den Blick auf jene richtet, denen es nicht so gut geht. Zehn Jahre lang ist er unterwegs gewesen und was er gesehen hat, ist ernüchternd: Amerika ist alles andere als ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Vom DJ-Pult auf die Opernbühne - der Tenor Jonathan Tetelman

Er sei "ein Star schlechthin", schreibt die "New York Times" über Jonathan Tetelman. Dabei hat der chilenisch-US-amerikanische Tenor, der inzwischen auf den Bühnen renommierter Opernhäuser steht, noch bis vor Kurzem in einem New Yorker Club Platten aufgelegt. Seitdem seine Stimme aufgefallen ist, hat er Gesangsunterricht genommen, Wettbewerbe gewonnen und steht nun auf den großen Bühnen Europas. Er sei inzwischen der "Oper hoffnungslose verfallen". Er, der als Baby in eine jüdische Familie adoptiert wurde, hat seine Musikalität durch den synagogalen Gesang entwickelt - der jüdische Gottesdienst als Verstärker stimmlicher Begabung. Ähnlich wie sein Vorbild Placido Domingo hat auch er zwar als Bariton begonnen, aber als Belcanto-Tenor eine Weltkarriere gestartet. Schon jetzt wird der 33-Jährige mit den ganz Großen seines Faches gemessen. Ein Porträt.

Meine Merkliste

Alle Inhalte auf Ihrer Merkliste sind noch mindestens 3 Tage verfügbar.

Sie haben derzeit keine Videos in Ihrer Merkliste

Sie können ein Video der Merkliste hinzufügen, indem Sie das "+" am Teaser oder Beitrag anwählen.

Live

Statische Headline

1h 7min

3sat Logo

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutz-Einstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktivert, welcher dies verhindert. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der 3sat Mediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

3sat Logo

Offensichtlich ist in deinem Browser das Plugin "I don't care about Cookies" aktiviert. Eigentlich würden wir dir an dieser Stelle gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Dies wird durch das Plugin verhindert. Falls du die Webseite sehen und nutzen möchtest, prüfe, ob das Plugin in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.