Kultur
Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga
Die Filmemacherin und Schriftstellerin Tsitsi Dangarembga ist für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels nominiert. Derzeit steht sie in Simbabwe vor Gericht. Wir sprechen mit Ilija Trojanow, der ihren ersten Roman ins Deutsche übersetzt hat.
- Datum:
- Verfügbar
- weltweit
- Verfügbar bis:
- bis 03.09.2022
Tsitsi Dangarembga studierte in Berlin Film und ist heute eine der bedeutendsten Filmemacherinnen ihres Landes. Ihre Filme thematisieren häufig gesellschaftlich relevante Themen wie Aids und Gewalt gegen Frauen. Zudem unterstützt sie aktiv junge Filmemacherinnen in ihrem Land. Seit Langem beschäftigt sie sich auch mit dem Umgang mit kolonialer Beutekunst in Berliner Museen. Weil sie an Antikorruptionsprotesten gegen die Regierung Simbabwes aufgerufen hatte, wurde wurde Tsitsi Dangarembga im Juli 2020 kurzzeitig in Harare verhaftet. Der Prozess gegen sie hat am 2. September 2021 begonnen und wir haben Dangarembga am ersten Prozesstag begleitet.
Tsitsi Dangarembga
Dangarembgas Bücher - Gespräch mit Ilija Trojanow
Gerade ist auch der dritte Teil von Tsitsi Dangarembgas Trilogie "Überleben" auf Deutsch erschienen. Darin schildert sie die Bedeutung von Bildung - ihre Mutter war die erste schwarze Frau aus Simbabwe mit einem Bachelor-Abschluss -, andererseits aber auch die kulturelle Entfremdung, die damit einhergeht. Der erste Teil "Nervous Conditions" ("Der Preis der Freiheit", 1991, beziehungsweise 2019 unter dem neuen Titel "Aufbrechen" auf Deutsch erschienen) wurde 2018 von der BBC-Liste der "100 Geschichten, die die Welt prägten" aufgenommen. Der dritte Teil der Trilogie "This mournable body" ("Überleben", 2021) stand auf der Shortlist des Booker Prize. Wir stellen ihre Bücher vor und sprechen darüber mit dem Schriftsteller Ilija Trojanow. Er hat 1991 den ersten Teil der Romantrilogie ins Deutsche übersetzt, sich intensiv mit Afrika auseinandergesetzt und unter anderem auch einen Reisebericht über Simbabwe verfasst.