Kultur

"Kulturzeit" vom 08.03.2023: Frauen-Revolution in Iran

Die Themen der Sendung: Frau. Leben. Freiheit? - Gespräch mit Gilda Sahebi, Rapper in iranischer Folterzelle, die Sonne in der Kunst, Ausstellung "The F*Word".

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 08.03.2024

Die Themen der Sendung:

Frau. Leben. Freiheit? - Gespräch mit Gilda Sahebi

Die Revolte im Iran ist vor allem eine Revolte der Frauen. Haben sie diesmal eine Chance? Die Protestierenden von heute stehen zumindest fest auf den Schultern ihrer mutigen Mütter und Großmütter. Denn trotz jahrzehntelanger Unterdrückung im frauenfeindlichen Mullahstaat sind zwei äußerst gebildete, selbstbewusste und kämpferische Generationen iranischer Frauen herangewachsen. “Es hat nicht mit unserer Generation begonnen, sondern lange vorher. Und mit dem Wissen aus den Kämpfen der vorangegangenen Generationen machen wir jetzt weiter,” sagt die Künstlerin Ghazal Abdollahi. Als Tochter aktivistischer Eltern lebt sie die Rebellion schon ihr Leben lang. Ihre Mutter ist eine politische Gefangene, deshalb musste Ghazal im November fliehen. Dass die Bewegung nicht mehr zu stoppen ist, glaubt sie fest. Wir sprechen mit der Autorin ("Unser Schwert ist die Liebe") Gilda Sahebi über den Kampf der Frauen in Iran.

Iran: Der Rapper in der Folterzelle

Jahrelang verfasste der Rapper Toomaj Salehi kritische Texte gegen das islamische Regime im Iran. Als im September 2022 immer mehr Menschen gegen die Regierung auf die Straße gehen, ist er einer ihrer Wortführer. Ende Oktober wird Toomaj Salehi festgenommen. Jetzt droht ihm die Todesstrafe.

Ausstellung "Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst" im Museum Barberini

Das Museum Barberini in Potsdam widmet sich der Ikonographie der Sonne von der Antike bis in die Gegenwart. Die hochkarätige Schau versammelt 80 Werke internationaler Leihgeber.

Ausstellung "The F*Word" der Guerilla Girls in Hamburg

Veraltete Frauenbilder haben sie auf den Plan gerufen: eine Künstlerinnengruppe, die guerillamäßig Plakate klebt, wo "weiße" Männer den Kunstbetrieb unter sich ausmachen: die Guerilla Girls. Bissig und humorvoll ist ihr Kampf gegen Sexismus, Rassismus und Korruption: "Wir sind Freiheitskämpferinnen. Wir sind Feministinnen, die sich selbst 'Girls' nennen. Wo auch immer wir etwas sehen, was wir ungerecht oder unfair finden, sind wir gezwungen, es aufzudecken." 100 ihrer Werke hängen jetzt im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe: 100 messerscharfe Beobachtungen und Studien über Ungleichheit. Zum Beispiel die, dass sogar Busunternehmen diverser sind als Galerien. Oder: dass sich im New Yorker MoMA in 13 Jahren das Geschlechterverhältnis sogar noch weiter zugunsten der Männer verschoben hat.

In der Ausstellung "The F*Word" setzt sich das Museum auch mit seiner eigenen Sammlungsgeschichte auseinander und trägt Zahlen zusammen. Das Resultat setzen die Guerilla Girls ins Bild: Ein Hamburger Franzbrötchen steht für alle Arbeiten aus der Sammlung "Grafik und Plakat". Ein Krümel verbildlicht dabei den Frauenanteil: 1,5 Prozent. "Diese Ausstellung kritisiert natürlich sich selbst", sagt die Kuratorin Julia Meer. "Wir kritisieren uns als Museum. Und ich kritisiere ja nicht nur die Sammlungen, sondern im Grunde auch mich als Kuratorin. Denn ja, ich habe jetzt mehr Arbeiten von Frauen gesammelt. Aber damit kann es ja nicht aufhören." Deshalb hatte das Museum einen Open Call gestartet: ein Versuch, diverser zu werden. Gesucht wurden queer-feministische Designs, auch von Amateur*innen. Ohne Filter der Institution werden alle Einsendungen ausgestellt. Mehr als 30 Jahre nach der Geburt der Guerrilla Girls gibt es Anfänge eines Umdenkens. Doch reicht das?

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