Kultur

"Kulturzeit" vom 16.05.2023: Filmfestspiele in Cannes eröffnen

Die Themen der Sendung: Auftakt in Cannes - Gespräch mit Gudula Moritz, "Afrika und die Entstehung der modernen Welt", vom Wert der Sprache, Prozess Grünes Gewölbe, Marinella Senatore.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2023
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 16.08.2023

Die Themen der Sendung:

Auftakt des Filmfestivals in Cannes - Gespräch mit Gudula Moritz

In Cannes beginnt am Abend das Filmfestival. Erwartet werden 2023 zahlreiche Hollywood-Stars und ungewöhnlich viele deutsche Filmschaffende. Der Eröffnungsfilm "Jeanne du Barry" von der Französin Maïwenn erzählt eine Liebesgeschichte um den alternden König Ludwig XV., die männliche Hauptrolle spielt Johnny Depp. Der deutsche Regie-Altmeister Wim Wenders ist mit zwei Filmen vertreten. Mit "Perfect Days" über einen japanischen Putzmann tritt er im Wettbewerb an, sein Dokumentarfilm "Anselm - Das Rauschen der Zeit" über den Künstler Anselm Kiefer läuft außer Konkurrenz. Die Goldene Palme wird am 27. Mai verliehen. Vorsitzender der Jury ist der schwedische Regisseur Ruben Östlund. Unsere Film-Redakteurin Gudula Moritz berichtet live vom Festivalpalast in Cannes.

"Afrika und die Entstehung der modernen Welt"

Die Globalisierung beginnt mit der Entdeckung Amerikas - so zumindest wird die Geschichte immer erzählt. Doch wäre der europäische Aufstieg überhaupt möglich ohne die Ausbeutung des historisch immer vernachlässigten afrikanischen Kontinents? Eine neue Globalgeschichte legt der US-Historiker Howard W. French vor - in seinem Buch: "Afrika und die Entstehung der modernen Welt" stellt er Afrika und die Afrikaner in den Mittelpunkt unseres Denkens über die Ursprünge der Moderne. Die Hauptthese: Nur durch Sklaverei und den Aderlass des Kontinents konnte der Westen so stark werden. Dabei wurde die eigenständige Geschichte des afrikanischen Kontinents immer komplett verdrängt. French erzählt nun beides - und das ebenso packend wie schmerzhaft.

Vom Wert der Sprache an Österreichs Schulen

An niederösterreichischen Schulen soll neuerdings ausschließlich deutsch gesprochen werden, im Unterricht klar, aber jetzt auch in den Pausen. So will es zumindest die Landesregierung. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Jedes vierte Schulkind in Österreich hat eine andere Erst- oder Umgangssprache als Deutsch, in Wien ist es jedes zweite. Mehr als 300.000 Schülerinnen und Schüler in Österreich wachsen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch auf.

Die öffentliche Diskussion rund um die Deutschkenntnisse dieser Kinder geht oft weit an der Realität mehrsprachiger Familien vorbei, wollen sie doch auch ihre Erstsprache erhalten. Von diesem Verbot sind allerdings nicht alle Sprachen betroffen, sondern nur prestigearme Migrationssprachen. Befürworter dieser Regelung meinen, es helfe Kindern, Deutsch schneller zu erlernen, die jeweilige Erstsprache könne ja zu Hause gepflegt werden. Doch Experten zufolge seien Deutschgebote und Erstsprachverbote glatter Unsinn.

Haftstrafen im Prozess um den Raub im Dresdner Grünen Gewölbe

Im Prozess zum Dresdner Juwelendiebstahl sind fünf Männer zu Haftstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten und sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Die Jugendkammer des Landgerichtes Dresden sah es als erwiesen an, dass sie im November 2019 wertvollen Schmuck aus dem Historischen Grünes Gewölbe gestohlen haben. Ein sechster Angeklagter wurde bei der Urteilsverkündung am 16. Mai freigesprochen. Er hatte ein Alibi. Die höchsten Strafen im Prozess wurden gegen Wissam R. (26) und Rabieh R. (29) verhängt. Sie sollen sechs Jahre und drei Monate beziehungsweise sechs Jahre und zwei Monate ins Gefängnis.

Der Prozess hatte im Januar 2022 begonnen. Die mehr als 45 Verhandlungstage vor dem Landgericht Dresden fanden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Täter sollen einem Berliner Clan angehören. Bei dem Juwelen-Raub waren am 25. November 2019 innerhalb weniger Minuten aus dem Historischen Grünen Gewölbe im Dresdner Residenzschloss 21 Schmuckstücke gestohlen worden. 18 Teile sind inzwischen zurückgekehrt. Die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) hat erleichtert auf den Abschluss des Prozesses reagiert. Sie äußerte sich nach der Urteilsverkündung vor allem froh und dankbar, dass es den Ermittlungsbehörden im Rahmen des Verfahrens gelungen war, einen erheblichen Teil des Diebesgutes sicherzustellen. "Damit wurde ein Teil der Wunde in unserem Staatsschatz wieder geschlossen, und die Täter wurden rechtmäßig verurteilt", sagte die CDU-Politikerin.

"We Rise by Lifting Others" - Die großartige Kunst der Marinella Senatore

"Das Licht war für mich schon immer ein faszinierendes Instrument. Es ist ausdrucksstark, sehr poetisch, es eröffnet Träume, Möglichkeiten und ist voller Energie. Das Licht ist eine meiner Lieblingssprachen", sagt Marinella Senatore. Ihre Lichtinstallationen kommen aus der süditalienischen Tradition der Luminarie. 2021 schuf sie mit ihrer Lichtkunst und empowernden Botschaften die imposante Kulisse für eine DIOR-Fashionshow. In ihrer Heimat schmücken die Luminarie Jahrmärkte und religiöse Feste, feiern das Zusammensein! Und auch in ihren Ausstellungen schafft die Aktivistin damit einen Ort, an dem Menschen gemeinsam kreativ sind. In ihrer Kunst verbindet sie auch politischen Protest und gesellschaftlichen Zündstoff. Inspiriert von Black Lives Matter oder Pussy Riot - mit denen sie zusammengearbeitet hat – und von ihren eigenen Erlebnissen als Aktivistin, bearbeitet sie Themen wie Inklusion, Diskriminierung und Empowerment. Die Münchner Villa Stuck zeigt "We Rise by Lifting Others" noch bis zum 10. September 2023 und das Salzburger Museum der Moderne eine gleichnamige Ausstellung noch bis zum 8. Oktober 2023.

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